Schutz vor HIV: Antikörper schützen Affen für Monate vor dem Virus

Tierversuch macht Hoffnung, dass künftig eine Impfung reichen könnte, um einen Schutz gegen HIV herzustellen

Von Cornelia Scherpe
29. April 2016

Der HI-Virus kann bisher nicht komplett besiegt werden, wenn er einmal im menschlichen Körper angekommen ist. Forscher arbeiten daher weltweit an neuen Strategien und US-Wissenschaftler haben nun vielversprechende Ergebnisse für die Prophylaxe vorgelegt. Ihnen ist es gelungen, Affen durch Antikörper monatelang trotz regelmäßigem Kontakt zum Virus vor der Infektion zu schützen.

Studie an Makaken-Affen

Die Forscher arbeiteten mit Makaken, einer Affenart, die zu den Primaten gehört. Man verabreichte den Tieren einmalig Antikörper und setzte danach einmal wöchentlich geringe Mengen des HI-Virus im Rektalbereich frei.

Die Menge der Viren war dabei so bemessen, dass es der ungefähren Virenlast beim ungeschützten Analsex entspricht. Die Impfung mit den Antikörpern erwies sich als zuverlässig und die Tiere steckten sich bis zu sechs Monate trotz Kontakt nicht an.

Breitneutralisierende Antikörper

Die genutzte Impfung bestand aus breitneutralisierenden Antikörpern. Diese hatte man bereits vor Jahren bei Infizierten entnommen, denn auch der Körper von Betroffenen versucht sich gegen das Virus zu wehren. Er stellt Antikörper her, die allerdings aufgrund der Übermacht der Viren auf lange Sicht den Kampf verlieren.

Die Forscher veränderten jedoch die gewonnenen Antikörper im Labor so, dass sie bis zu 90 Prozent der HIV-Varianten erfolgreich bekämpften. Zumindest im Laborversuch gelang dies wiederholt. Daher ging man nun einen Schritt weiter und setze sie als Impfstoff bei den Makaken ein.

Der Erfolg macht Hoffnung, dass künftig eine Impfung reichen könnte, um einen guten Schutz gegen HIV herzustellen. Die Forschung will noch weiter am Verfahren arbeiten und vor allen Dingen den Aspekt der möglichen Nebenwirkungen beleuchten.