Schwierig oder schön? Wenn der Nachwuchs sich zum ersten Mal verliebt

Wie sich Eltern gegenüber verliebten Teenagern verhalten und was sie lieber sein lassen sollten

Von Katharina Cichosch
10. März 2015

Die Zeiten, in denen man bis zur Ehe keinen Menschen vom anderen Geschlecht kennenlernen durfte, sind in den meisten Familien zum Glück vorbei. Und trotzdem: Selbst aufgeklärten und offenen Eltern zieht sich dann doch plötzlich der Magen zusammen, wenn ihr Sohn oder ihre Tochter zum ersten Mal verliebt sind. Dabei können beide Seiten dazu beitragen, dass diese doch rundum schöne Sache harmonisch verläuft.

Eltern: Jetzt heißt es, Freiraum gewähren!

Das Schlimmste, was Eltern tun können: Zu viel zu schnell alles wissen wollen - vom Schwarm oder vom eigenen Kind. Viele Mütter und Väter müssen erst einmal lernen, dass sowohl die erste eigene Beziehung als auch schon das Dating davor eine ureigene Angelegenheit ist - in der Eltern erst einmal Sendepause haben.

Klar:

  • Nicht zu spät nach Hause kommen,
  • den Anderen beizeiten kennenlernen,

all das sind Selbstverständlichkeiten, die von Teenagern erwartet werden können. Trotzdem: Einmischungen à la "Der/die passt aber überhaupt nicht zu dir!" oder gar abwertende Aussagen wie "Der/die ist doch nicht gut genug für dich!" sollten Sie sich in jedem Fall verkneifen - und Zeit lassen zum gegenseitigen Kennenlernen.

Denken Sie dran: Sie müssen den Schwarm Ihres Kindes nur akzeptieren, nicht gleich wunderbar toll finden. Und: Wenn die beiden keine Lust haben, sich zu Hause zu treffen, sondern lieber ins Café oder Kino gehen, dann sollte auch das kein Problem sein.

Je weniger Druck Sie aufbauen (dazu gehört auch übertriebene Neugier!), umso eher wird Ihr Kind Vertrauen fassen und irgendwann ganz von allein erzählen. Und den Schwarm vorstellen, wenn die Zeit dafür gekommen ist.

...und was verliebte Teens tun können

Wer sich auf der anderen Seite befindet, der hat verständlicher Weise erst einmal die rosarote Brille auf. Alle möglichen Sorgen und Ängste, zum Beispiel von Seiten der Eltern, werden da beiseite geschoben.

Trotzdem: Es ist nur fair, wenn man erklärt, wie lange man etwa unterwegs sein wird und mit wem. Das schafft Vertrauen und sorgt dafür, dass man letztlich mehr Freiräume eingeräumt bekommt.

Zumindest wenn sich die Dinge etwas festigen, kann man dann ruhig ein kurzes Kennenlernen in die Wege leiten. Dabei muss es kein Kaffeekränzchen zu Hause sein - ein Treffen an einem "neutralen" Ort ist oft die bessere Wahl.