Selbstabbauende Plastikringe: Idee soll Meerestiere und Vögel vor dem qualvollen Tod bewahren
Die neuartigen abbaubaren Ringe sind nicht nur ethisch ansprechend, sondern auch wirtschaftlich realisierbar
Bier im Sixpack und ähnliche Produkte werden oft mit passenden Plastikringen zusammengehalten. Was für den Konsumenten bequem ist, bedeutet für
- Fische,
- Seevögel und
- Schildkröten
einen qualvollen Tod. Die Tiere verfangen sich in der Plastik und ersticken. Wer nicht erstickt, wird oft so in der Bewegung eingeschränkt, dass Fressen nicht mehr möglich ist und das Tier entsprechend verhungert. Selbst zerschnitten sind die Ringe eine Gefahr, denn die Tiere fressen das Plastik und können durch innere Blutungen oder Verstopfung sterben.
Abhilfe durch selbstabbauendes Material
In Deutschland findet man die Ringe zwar selten, doch sie werden genutzt. In den USA ist der Einsatz der Sixpacks sogar die Norm und die Umweltbelastung entsprechend hoch. Eine Brauerei in den USA hat daher eine Methode entwickelt, den Konsumenten den Mechanismus der Ringe nicht zu nehmen und dennoch die Tiere vor einem unsinnigen Tod zu bewahren. Die Idee: Sixpack-Ringe bleiben im Einsatz, werden jedoch aus einem Material gefertigt, das selbstabbauend ist.
Die Ringe können aus den Nebenprodukten gefertigt werden, die beim Bierbrauen automatisch entstehen. Die Brauerei will es so möglich machen, dass die abbaubaren Ringe nicht nur ethisch ansprechend sind, sondern sich auch in der wirtschaftlichen Realität schnell herstellen lassen. Rund 400.000 neue Verpackungsringe im Monat hält die Brauerei für machbar und will das eigene Bier darin verkaufen.
Die Mehrkosten der Plastikalternative
Erste Schätzungen gehen allerdings davon aus, dass die neuen Sixpacks bis zu 15 US-Cent pro Einheit kosten. Das ist bisher teurer als die Plastikvariante. Dennoch ist beim Erfinder und bei den Tierfreunden die Hoffnung groß, dass der Anreiz zum Umdenken jetzt da ist. Würden viele Hersteller auf die neue Alternative umschwenken, dürfte das auch den Preis weiter anpassen.
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