Seufzen ist nicht nur gesund, sondern lebensnotwendig

Bereits im Säuglingsalter profitieren wir von den Auswirkungen des Seufzens auf unsere Atmenwege und die Lunge

Von Cornelia Scherpe
27. Juni 2016

So mancher Arbeitstag gibt Anlass zum Seufzen. Und dagegen spricht gleich aus zwei Gründen auch überhaupt nichts:

  1. Seufzen ist gesund für die Seele und
  2. für den Körper sogar lebensnotwendig.

Zwar nehmen Menschen das Seufzen als einen besonders tiefen Atemzug war, doch eigentlich sind es zwei. Nach dem Einatmen wird ein weiterer Atemzug "geschluckt", bevor tief ausgeatmet wird.

Unlösbar scheinende Probleme lassen Menschen seufzen. Die Psyche findet darin ein Ventil, um Spannungen möglichst schnell und effektiv zu entladen. Viele seufzen zudem bei großer Erleichterung, was ebenfalls das Loslassen von akuter Anspannungen zeigt.

Seufzen für unsere Lungenfunktion

Doch das Seufzen ist nicht nur ein Ventil für die Seele, sondern tatsächlich lebenswichtig. Forscher haben beobachtet und analysiert, dass jeder Mensch circa zwölf Mal in der Stunde seufzt. Die meisten Seufzer sind uns dabei völlig unbewusst und auch unsere Umgebung bekommt sie nicht mit, denn die Mehrheit ist lautlos. Dennoch wird derselbe Luftstrom wie beim geräuschvollen Seufzen erzeugt.

Der Grund dafür: das besonders tiefe Atmen garantiert, dass auch die hintersten Lungenbläschen erreicht werden. Der Körper stellt damit sicher, dass kein Bläschen auf Dauer zusammenfällt, denn das würde schrittweise zum Ausfall der ganzen Lunge führen. Seufzen ist demnach absolut lebenswichtig und wird auch von anderen Säugetieren betrieben. Bei Mäusen beispielsweise konnten Forscher den Prozess ebenfalls analysieren.

Auch Säuglinge seufzen

Da Seufzen so wichtig ist, beginnt es bereits kurz nach der Geburt. Auch Säuglinge seufzen regelmäßig, um die Lungenentwicklung zu fördern. Bei Babys findet ein Seufzer pro 50 oder maximal 100 Atemzügen statt.

Er wirkt bei ihnen zusätzlich wie ein Reset der Atmung, denn der kleine Körper muss erst lernen, welcher Atemrhythmus für ihn am besten ist. Um anhaltende Fehler zu vermeiden, wird geseufzt und damit der interne Reset-Schalter gedrückt.