Sinkt der Testosteronspiegel, steigt die Gefahr für Depressionen
Auch Testosteronwerte, die im unteren Grenzbereich liegen, sind bei Männern ein Risikofaktor für eine Depression
Männer mit einem zu niedrigen Wert an Testosteron im Körper leiden oft unter ihrem unausgeglichenen Hormonhaushalt. Es kommt häufig zu Beschwerden wie
- nachlassender Libido,
- Erektions- und
- Schlafstörungen.
Schon länger steht auch der Verdacht im Raum, dass ein niedriger Testosteronwert mit Depressionen im Zusammenhang steht. Zumindest bei einem anhaltenden Mangel spricht der Arzt von einem Risikofaktor.
Doch bedeutet dies, dass ein langsam sinkender Testosteronspiegel ein Warnsignal ist? Müssen Männer bereits im Grenzwertbereich fürchten, dass sie eine Depression entwickeln?
Probanden haben alle einen grenzwertigen Testosterongehalt
Dieser Frage ging eine Forschungsgruppe nach und untersuchte 200 Männer. Alle waren zwischen 20 Jahren und 77 Jahren alt und ließen bei sich den Testosteronspiegel im Blut überprüfen. Zusätzlich führten die Forscher mit jedem Teilnehmer ein intensives Interview. Die Männer wurden zu ihren Lebensumständen befragt und man konnte so depressiven Phasen auf die Spur kommen.
Bei der Blutanalyse hatten die Männer alle eine Gemeinsamkeit: Ihr Testosteronspiegel lag zwischen 6,9 nmol und zwölf nmol Testosteron pro einem Liter Blut. Dies ist noch kein Mangel, allerdings handelt es sich eindeutig um Grenzwerte. Allgemein gilt 10,4 nmol/l als Normalbereich.
Jeder zweite Mann berichtet von depressiven Phasen
Und tatsächlich zeigten auch die Interviews, dass jeder zweite Mann mit depressiven Phasen zu kämpfen hatte. 56 Prozent der Teilnehmer berichteten von Problemen und Symptomen, die Ärzte einer Depression zuordnen.
Vergleicht man diese Prozentzahl mit der Allgemeinbevölkerung, sind 56 Prozent sehr viel. Im Schnitt sind gerade einmal sechs bis maximal 23 Prozent der Menschen zeitweise depressiv. 25 Prozent der Männer und damit jeder Vierte waren sogar bereits in psychologischer Betreuung und nahmen Antidepressiva ein.
Auch Grenzwerte sollten als Risikofaktor gelten
Die Forscher ziehen daraus das Fazit, dass nicht nur ein Testosteronmangel als Risikofaktor für eine Depression gehandelt werden sollte, sondern auch schon die Grenzwerte. So könnte man die seelische Störung bei so manchem Mann eventuell früher erkennen.
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Quelle
- http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/63461/Niederiger-Testosteronspiegel-erhoeht-Depressionsrisiko Abgerufen am 14. Juli 2015