Sinnvolle Therapie bei alkoholbedingter Fettleber oft schwer zu finden
"Alkoholische Steatohepatitis" ist der Fachausdruck für das Leiden, das man auch "alkoholbedingte Fettleber" bezeichnet. Durch übermäßigen Alkoholkonsum über längere Zeit verändert sich der Stoffwechsel in der Leber und dies führt zur Entstehung einer Fettleber. Bis ins Detail ist der genaue Verlauf der Krankheit noch nicht erforscht, doch es gibt diverse Therapieoptionen.
Die Ernährungsumstellung ist der erste und wichtigste Schritt
Der erste Schritt sollte in jedem Fall eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten sein. Es sollten pro Tag stets um die 2.000 kcal aufgenommen werden und selbstverständlich ist fortan jeder Alkoholkonsum tabu. Dies verbessert das Leben der Patienten, allerdings konnte bisher keine Studie zeigen, dass die Sterblichkeit auf diese Weise gesenkt werden kann.
Einnahme von zusätzlichen Vitaminen und Steroiden ist nicht bei jedem Patient sinvoll
Manche Mediziner schwören auch auf die Vergabe von Vitaminen oder von Steroiden. In beiden Fällen ist der Nutzen jedoch klinisch noch nicht belegt. Gerade bei der Vergabe von Steroiden gab es bisher sehr widersprüchliche Studienergebnisse. Die jüngste Untersuchung zeigte jedoch einen leichten Rückgang der Sterblichkeit.
Allerdings ist die Vergabe dieser Hormone auch nicht bei jedem sinnvoll. Diese Therapie dürfen beispielsweise keine Patienten erhalten, die aktuell an einer anderen Infektion leiden oder Blutungen im Magen-Darm-Trakt haben. Kann die Therapie durchgeführt werden, sollte innerhalb von sieben Tagen bei einer Blutanalyse das Bilirubin deutlich gesunken sein. Ansonsten ist die Therapie bei diesem Patienten nicht sinnvoll und sollte abgesetzt werden.
Künftig Lebertransplantation ohne Alkoholentzug?
Viel Diskussionsbedarf gibt es auch über den Sinn von Lebertransplantation bei den Betroffenen. Bisher gilt die Regel, dass erst dann eine OP infrage kommt, wenn der Patient für mindestens sechs Monate keinen Alkohol angerührt hat. Früher durchgeführte Transplantationen erhöhen jedoch die Genesungschancen deutlich. Daher sprechen sich einige Mediziner auch für eine frühere Transplantation aus.