Soziale Akzeptanz der künstlichen Befruchtung, gemischte Meinung beim "Social Freezing"

Das Ergebnis einer Befragung verdeutlicht die positive Grundhaltung zur Unterstützung bei unerfülltem Kinderwunsch

Von Cornelia Scherpe
17. Mai 2016

Seit es möglich ist, den unerfüllten Kinderwunsch durch eine künstliche Befruchtung zu erfüllen, entscheiden sich viele Frauen zwischen 20 und 50 Jahren dafür. Eine aktuelle Umfrage hat gezeigt, dass die allgemeine Akzeptanz dieses Weges inzwischen recht groß ist. Eine Befragung unter 500 Männern und 500 Frauen zeigt ein eindeutiges Ergebnis.

Demnach sind 78 Prozent der weiblichen und 66 Prozent der männlichen Befragten für eine künstliche Befruchtung. Bei den befragten Frauen waren fünf Prozent entweder bereits auf diesem Weg schwanger geworden, oder waren aktuell in Behandlung, um den unerfüllten Kinderwunsch auf diese Weise zu realisieren. Die Befragung ging noch weiter ins Detail und wollte die Meinung zu den aktuellen gesetzlichen Regelungen hören.

Auflagen und Altersgrenzen

Bislang dürfen nur verheiratete Paare ohne Nachwuchs eine finanzielle Unterstützung bekommen. 45 Prozent der Befragten war jedoch dafür, dass auch Unverheiratete diese Hilfe erhalten sollten. Kritisch äußerten sich die Studienteilnehmer auch zur Unterstützung durch die gesetzlichen Krankenkassen. Ein Drittel war der Meinung, dass die Kassen zu wenig helfen, wenn es ums Thema künstliche Befruchtung geht.

Die Hälfte der Befragten fand es zudem in Ordnung, dass bei Interesse an einer künstlichen Befruchtung das Mindestalter bei 25 Jahren liegt. Die gesetzliche Regelung setzt neben diesem Grenze auch ein Höchstalter fest.

  • Frauen sollen maximal das 40. und
  • Männer das 50. Lebensjahr

vollendet haben, nur dann können Ei- und Samenzelle zur künstlichen Befruchtung genutzt werden. Diese Regelung befürwortet ebenfalls die Hälfte der Befragten. Unter den Frauen über 40 Jahren sprachen sich aber auch 21 Prozent dafür aus, dass die Altershöchstgrenze darüber gehoben werden sollte.

Social Freezing

Deutlich durchmischter sind die Meinungen beim "Social Freezing". Hierbei können sich Frauen dafür entscheiden, in jungen Jahren beim Arzt einige Eizellen entnehmen zu lassen. Diese werden eingefroren, um damit eine Befruchtung im höheren Alter noch möglich zu machen. 34 Prozent schlossen diese Möglichkeit für die eigene Lebensplanung aus und 25 Prozent waren komplett gegen das Verfahren an sich.