Spaß und Sicherheit im Wasser - die wichtigsten Baderegeln

Wer sich unbedarft in die Fluten stürzt, riskiert seine Gesund- und Sicherheit

Von Dörte Rösler
9. Juli 2015

Ob im Meer, See oder Pool - ein kühles Bad bietet Erfrischung für Groß und Klein. Baden ist aber kein Spaß ohne Grenzen. Wer sich nicht an die grundlegenden Regeln hält, riskiert seine Gesundheit. Auch in diesem Jahr haben bereits einige Schwimmer ihren Leichtsinn mit dem Leben bezahlt. Welche Ratschläge sind sinnvoll - und wo drohen Gefahren?

Bade nur, wenn Du Dich wohlfühlst

Diese Regel nennt auch die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) an erster Stelle. Tatsächlich sollte man nur ins Wasser gehen, wenn man sich wirklich fit fühlt, denn Schwimmen ist anstrengend und kann schnell ermüden. Braucht der Körper seine Energie für das Immunsystem, bleibt eventuell keine Kraft zum Schwimmen.

Kühle Dich vor dem Baden ab

Die meisten Menschen machen es umgekehrt - sie stürzen sich überhitzt ins Wasser, um so die ersehnte Erfrischung zu bekommen. Für den Kreislauf bedeutet das Höchstleistung: durch den Temperaturschock ziehen sich sämtliche Gefäße zusammen. Die Folge ist ein rascher Anstieg des Blutdrucks. Wer unter einem schwachen Kreislauf oder Herzproblemen leidet, riskiert so einen Schlaganfall und Herzinfarkt.

Besser: langsam von unten nach oben abkühlen und allmählich tiefer ins Wasser gehen.

Nicht mit vollem Magen baden

Auch ein voller Magen erhöht das Risiko für einen Kreislaufkollaps. Da der Körper die Energie zur Verdauung braucht, kann er nicht angemessen auf den Kälteschock im Wasser reagieren. Eine Ohnmacht droht.

Nicht bei Gewitter baden

Nach einem Blitzschlag im Wasser breitet sich explosionsartig eine Energiewelle aus, die für Badende lebensgefährlich werden kann. Die harmloseste Folge sind Verkrampfungen, häufiger kommt es jedoch zum Schock mit anschließendem Herzstillstand. Schwimmer und Wassersportler sollten deshalb bei einem herannahenden Gewitter möglichst schnell das Wasser verlassen.

Bleib innerhalb der Badebojen

Im Meer oder Seen ist die Versuchung groß, endlich mal ins weite Blau hinauszuschwimmen. Selbst gute Schwimmer überschätzen jedoch oft ihre Kräfte und die Strömung, so dass ihnen die Kraft für den Rückweg fehlt.

Spring nicht in unbekannte Gewässer

Was soll schon passieren? Vor allem Kinder und Jugendliche springen im Übermut ins Wasser, ohne das Terrain zu kennen. Jedes Jahr kommt es dadurch zu Prellungen und Trümmerbrüchen bis hin zu Querschnittslähmungen. Am größten ist die Gefahr bei einem Kopfsprung in unbekanntes Gewässer, aber auch beim Springen mit den Füßen voran, können die Verletzungen zum Ertrinken führen.

Blaue Lippen - raus aus dem Wasser

Für Kinder ist Baden ein riesiger Spaß. Die Kleinen merken dabei gar nicht, wie sie auskühlen. Ein erstes Anzeichen für Unterkühlung sind blaue Lippen durch sauerstoffarmes Blut. Dann heißt es: raus aus dem Nass! Kann der Organismus die Kerntemperatur nicht mehr aufrecht erhalten, entzieht er den Muskeln die Energie. Es kommt es zu Krämpfen, im Extremfall wird das Kind bewusstlos.

Schwimmhilfen bieten keine Sicherheit

Dies ist keine Regel, sondern eine Tatsache die viele Eltern leider ignorieren. Ob Poolnudel, Schwimmbrett oder aufblasbares Spielzeug, sobald ein Kind sich nicht mehr festhält, kann es untergehen. Und bei Kinder geht das Ertrinken sehr schnell und leise. Die Eltern sollten ihren Nachwuchs deshalb ständig beaufsichtigen. Auch das Seepferdchen-Abzeichen heißt nicht, dass die Kleinen schon sicher schwimmen können.