Sterilisation mittels Spirale in der Kritik: Risiko für Folge-Ops ist hoch
Studienergebnisse machen deutlich, dass die klassische Sterilisation oft die bessere Wahl für Frauen ist
Sterilisation bei Mann und Frau gilt als die sicherste Verhütungsmethode schlechthin. Für Frauen bedeutete die Entscheidung jedoch lange Zeit einen größeren Eingriff samt Vollnarkose. Immerhin musste eine Bauchspiegelung durchgeführt werden, damit die Eileiter verschlossen werden konnten.
Neuer Eingriff mit Risiken
Seit einigen Jahren steht jedoch eine Alternative zur Verfügung, die sogenannte hysteroskopische Sterilisation. Hierbei wird eine Spirale eingesetzt, die als Blockade vor dem Eileiter sitzt. Den Eingriff kann ein Frauenarzt direkt in der Praxis durchführen.
Seit es diese Form der weiblichen Sterilisation gibt (Marktzulassung 2001), werden Studien durchgeführt, deren aktuelle Ergebnisse bedenklich sind. Demnach müssen sich viele Frauen nach dem Einsetzen der Spirale weiteren Operationen unterziehen und es gibt tausende Meldungen über Nebenwirkungen.
Das Risiko ist so relevant, dass manche ein Verbot dieser hysteroskopischen Sterilisation fordern.
Nachteile der Methode
Die aktuellsten Studienergebnisse legen klare Zahlen vor. Man verglich darin
- 44.000 Fälle einer Standard-Behandlung (Verschluss der Eierstöcke in einer OP) und
- 8.000 Fälle mit der neuen Methode.
Das Risiko für Folge-Ops war mit Spirale um das 10-Fache erhöht. Ein Grund dafür ist die Tatsache, dass die Spirale quasi "blind" vom Arzt positioniert werden muss. Bei der Sterilisation mittels Bauchspiegelung sieht der Arzt genau, was er tut. Dieser Einblick ins Innere fehlt bei der jüngeren Methode und macht sie daher anfällig für Probleme, die eine Folge-Op nötig machen.
Da beide Methoden im Bezug auf ungewollte Schwangerschaften gleich sicher sind, ist die klassische Sterilisation oft die bessere Wahl. Die Forscher raten dringend an, dass die Patientinnen beim Frauenarzt besser aufgeklärt werden und das Risiko der Spirale zur Sterilisation genau erläutert bekommen.
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Quelle
- http://derstandard.at/2000023866768/Spirale-Essure-Zehnfach-hoeheres-Risiko-fuer-Folgeoperationen Abgerufen am 23. Oktober 2015