Stiftung Warentest scheitert beim Bezahlen per Smartphone bei Aldi Nord

Laut Stiftung Warentest ist die NFC-Technologie noch mit vielen Fehlern behaftet

Von Ingo Krüger
13. Juli 2015

Der Discounter Aldi Nord wirbt damit, dass Kunden an der Kasse bargeldlos mit ihrem Smartphone zahlen können. Dies sei nach Angaben des Unternehmens "sicher, schnell und einfach". Doch das kontaktlose Bezahlen mittels NFC-Technologie ist noch mit vielen Fehlern behaftet, wie die Stiftung Warentest herausfand.

Aldi-Nord-Personal nicht ausreichend informiert

Obwohl ein Plakat in den 2400 Märkten darauf hinweist, war diese Möglichkeit des Einkaufens nicht allen Kassierern bekannt, wie ein Testkauf jetzt zeigte. So unterstützen viele Geräte wie Apples iPhones oder ältere Handys das System gar nicht.

Für kontaktloses Bezahlen per NFC-Technologie benötigt das iPhone ApplePay, das in Deutschland aber noch nicht eingeführt wurde. Android-Smartphone brauchen dafür eine sogenannte Wallet-App. Darüber war das Personal von Aldi Nord jedoch nicht informiert.

Aldi Nord nicht verantwortlich für Inkompatibilität von Technologie und Smartphones

Um an der Kasse das Smartphone nutzen zu können, müssen Besitzer solcher Geräte einen Aufkleber mit integriertem Funk-Chip auf die Rückseite ihres Smartphones kleben. Dabei fallen jedoch für den Kunden zusätzliche Kosten und Gebühren seitens der Mobilfunkanbieter an. Aldi Nord teilte auf Anfrage mit, nicht dafür verantwortlich zu sein, wenn die Technologie mit einigen Smartphones nicht kompatibel sei.

NFC-fähige Kreditkarten akzeptiert der Discounter erst ab dem 1. September 2015. Kunden, die Waren für mehr als 25 Euro einkaufen, müssen die Transaktion an der Kasse trotzdem weiter mit einer PIN-Eingabe oder einer Unterschrift autorisieren, so dass es letztlich nicht schneller geht, als bei der gewohnten Bezahlung mit der EC-Karte.