Streit mit dem Nachbarn: richtig reagieren
Diese Tipps helfen Ihnen im Umgang mit Nachbarschaftsstreitereien oder dabei, diesen vorzubeugen
Egal ob in der Mietwohnung, oder im eigenen Haus mit Grundstück: Wo Menschen auf vergleichsweise engem Raum zusammenleben, entsteht schnell Konfliktpotenzial:
- Der Fernseher ist zu laut,
- die Kinder machen Dreck im gemeinsamen Hausflur,
- die Hecke ist zu hoch, oder
- der Ast eines Baums wächst ins Nachbargrundstück.
Damit der Nachbarschaftsstreit nicht eskaliert, ist besonnenes Handeln gefragt.
Der Mediator als Vermittler
Am einfachsten löst man Konflikte, wenn der allgemeine Umgangston freundlich ist. Wer Nachbarn regelmäßig grüßt und gelegentlich Small Talk betreibt, der hat es deutlich leichter, ein aktuelles Problem anzusprechen. Bei schwierigen Themen sollte man
- die Stimme nicht erheben und
- keine Worte benutzen, die den anderen beleidigen.
Am besten bleibt man bei den Fakten, wie zum Beispiel: Ihr Fernseher ist nachts sehr laut. Ich kann dabei nicht schlafen. Bitte stellen Sie ihn künftig leiser. Wer sich etwas näher steht, kann den Nachbarn auch in die eigene Wohnung einladen, während dieser den Fernseher laufen hat, damit man hört, wie die Lärmbelästigung tatsächlich ist.
Sind Fronten bereits verhärtet, kann man auch einen Mediator ansprechen. Dies sind Trainer und Trainerinnen, die zu einem schlichtenden Gespräch einladen. Als Gesprächsleiter fungiert der Mediator als Vermittler und hilft, sich in die Lage des anderen hineinzuversetzen.
Der Gang zum Vermieter
Für Mieter ebenfalls möglich ist der Gang zum Vermieter und das direkte Ansprechen des Problems. Nun kann der Vermieter mit dem Verursacher des Lärms oder Schmutzes reden und so eventuell ein Einlenken erzielen.
Vor der Autorität des Vermieters haben meist auch Problemnachbarn Respekt. Immerhin ist rein rechtlich eine Kündigung möglich, wenn den Anweisungen des Vermieters nicht entsprochen wird.
Letzter Ausweg: Anwalt
Immer der letzte Ausweg ist der Gang zum Anwalt. Hier droht im schlimmsten Fall ein Gerichtsverfahren, das viel Zeit und Nerven frisst. Außerdem bleibt die Frage der Kosten, die man gegebenenfalls tragen muss.
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