Stress belastet das Herz: Sind Viren schuld?

Forscher entdecken Viren, die im Körper schlummern und nur bei starkem Stress aktiviert werden

Von Nicole Freialdenhoven
25. Januar 2013

Dass Stress das menschliche Herz belastet, ist bekannt, doch was konkret auf das Herz einwirkt, lag bislang noch im Dunkeln. Forscher der Ohio State University kamen nun bestimmten Viren auf die Spur, die im Körper schlummern und möglicherweise nur bei starkem Stress aktiviert werden. Dann jedoch begünstigen sie die Entstehung von Herz-Kreislauf-Krankheiten wie Arteriosklerose, die wiederum zum Herzinfarkt führen können.

Abwehrmaßnahmen gegen virale Infektionen

Bei Patienten, die einen Herzinfarkt erlitten hatten, fanden die Forscher eine größere Anzahl an Zytokinen als bei Menschen, die "nur" unter einer Gefäßverengung litten. Der Körper produziert Zytokine als Abwehrmaßnahmen gegen virale Infektionen. Besonders häufig wurden Antikörper gegen das sogenannte Epstein-Barr-Virus festgestellt, das als Auslöser des Pfeifferschen Drüsenfiebers bekannt ist.

Virenaktivität durch Stress

Der Epstein-Barr-Virus schlummert auch in gesunden Menschen und wird nur aktiv, wenn jemand unter starkem Stress steht. Der Körper kann den Virus häufig mit Antikörpern selbst bekämpfen, ohne dass der Betroffene wirklich erkrankt. Den Forschern aus Ohio zufolge kann dies jedoch zu Herz-Kreislaufproblemen führen.