Strom statt Giftspritze in Tennessee

Von Jutta Baur
27. Mai 2014

Nachdem es in der letzten Zeit zu Debatten um den Einsatz der Giftspritze in den USA gekommen war, hat der Bundesstaat Tennessee den elektrischen Stuhl eingeführt. Eine entsprechende Verordnung wurde durch den Gouverneur Bill Haslam erlassen. Europäische Lieferanten der chemischen Substanzen für das Tötungsmittel weigern sich, diese an die Vereinigten Staaten zu liefern. Seitdem Clayton Lockett in Oklahoma durch die Giftspritze qualvoll zu Tode kam, gibt es für die amerikanischen Behörden immer mehr Schwierigkeiten die Substanzen für den Giftcocktail zu bekommen.

In Tennessee konnten bisher Delinquenten zwischen einer Exekution mit Gift oder Strom wählen, wenn ihre Taten vor 1999 stattgefunden hatten. Ab jetzt steht nur noch der elektrische Stuhl zur Verfügung.

In allen Bundesstaaten, in denen es die Todesstrafe gibt, ist die Giftspritze üblich. Nur in sieben Staaten hat der Todeskandidat alternativ die Option für den elektrischen Stuhl. Auch Gaskammern gibt es in drei Staaten. Der Strang ist ebenfalls in drei Bundesstaaten möglich, wird aber kaum benutzt. So sind seit 1976 drei Verurteilte durch Erhängen gestorben.