Studie besagt, europäische Ärzte behandeln Husten zu oft mit Antibiotika

Europäische Ärzte behandeln Husten zu oft mit Antibiotika

Von Frank Hertel
29. März 2011

Ein europäisches Forscherteam unter der Leitung des Briten Chris Butler von der Universität Cardiff hat im "European Respitory Journal" eine Studie vorgestellt, die es in 125 Arztpraxen in 13 Ländern durchgeführt hat. Dabei wurden insgesamt 3402 Hustenpatienten gebeten, 28 Tage lang nach dem Arztbesuch Tagebuch zu führen.

Studie zeigt - Ärzte verschreiben zu oft Antibiotika

Das Ergebnis war, dass bei allen Patienten der Husten nach etwa 14 Tagen vorbei war. Sowohl bei denen, die Antibiotika bekamen, als auch bei denen ohne. Die Forscher schließen daraus, dass Ärzte viel zu viel Antibiotika verschreiben.

So sei es etwa in Europa üblich, Patienten bei Husten nach der Farbe des Auswurfs zu befragen. Wenn der Patient grün oder gelb sagt, verschreiben die meisten Ärzte sofort Antibiotika, weil sie Eiter vermuten, der auf Bakterienbefall hindeuten könnte. Antibiotika töten diese Bakterien ab.

Bei Husten oft kein Antibiotikum notwendig

Butler sagt, dass es in den meisten Fällen nicht nötig sei, zum Antibiotikum zu greifen. Die Patienten würden unnötig mit der Gefahr einer künftigen Antibiotikaresistenz und zahlreichen anderen Nebenwirkungen belästigt. Außerdem seien Antibiotika für die Krankenkassen teuer.