Studie beweist: Skandinavier vertrauen ihren Mitmenschen, Asiaten eher weniger

Vertrauen in die Mitmenschen wird auch durch eigene Herkunft beeinflusst

Von Ingo Krüger
30. September 2011

"Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!" ist eine Redewendung, die angeblich von dem russischen Politiker Lenin stammen soll. Vor allem den Einwohnern der Türkei, Ruandas und von Trinidad & Tobago scheint dieses Zitat aus der Seele zu sprechen. Die Bevölkerung dieser Staaten zählt, so das Ergebnis einer mehr als 50 Länder umfassenden Studie eines deutsch-britischen Forscherteams, zu den misstrauischsten Menschen auf der Welt.

Vertrauen als Indikator für Toleranz und Zusammenhalt

Anders die Bewohner der skandinavischen Länder und der Schweiz. Sie schenken ihren Mitmenschen mehr Vertrauen als irgendwo sonst auf der Welt. Diese Eigenschaft ist in vielen westlichen Gesellschaften weiter verbreitet als in Asien. Dort gibt es viel weniger Vertrauen in andere Menschen. Es beschränkt sich zumeist auf Familie und Freunde.

Über 60 000 Befragte in 50 Ländern standen dem Forscherteam Rede und Antwort. Die Wissenschaftler fragten nicht nur nach Vertrauen in die Mitmenschen generell, sondern wollten es genauer wissen. Sie ergründeten auch, ob sich die Studienteilnehmer offen gegenüber Personen anderer Religion und Nationalität zeigen. Dabei erwiesen sich Menschen, die voller Vertrauen in andere sind, auch als toleranter, engagieren sich stärker in Vereinen und unterstützen die Demokratie.