Studie: Diese Stimme hat die Macht

Ein amerikanisches Forscherteam deckt auf, dass die Stimme aktiv zur eigenen Machtdemonstration eingesetzt wird

Von Katharina Cichosch
5. Dezember 2014

"The Sound of Power" nannten Sei Jin Ko und sein Forscherteam von den amerikanischen Hochschulen San Diego State University und der Columbia University ihre Studie - übersetzt: der Klang der Macht.

Stimmveränderungen und ihre Wahrnehmung

Hierfür untersuchten die Wissenschaftler, wie sich die Stimme von Menschen in Machtpositionen ändert und wie umgekehrt andere Studienteilnehmer diese dann wahrnehmen.

Die Ergebnisse verblüffen: Wer sich in eine mächtige Position hineinversetzen sollte, der veränderte seine Stimme scheinbar automatisch - und zwar sowohl in Tonhöhe wie auch in der Aussprache.

Entscheidungsträger sprechen anders

Menschen in Machtpositionen wie beispielsweise Politiker oder Manager sprechen demnach deutlich monotoner, also mit einheitlicher Tonlage, aber insgesamt höher als ihre Mitmenschen in weniger hohen Machtpositionen.

Gleichzeitig sprechen Entscheidungsträger offenbar dynamischer, die Lautstärke kann sich während des Sprechens öfter verändern, leiser und lauter werden.

Stimme zur Machtdemonstration

Für die Forscher ein eindeutiger Beleg dafür, dass die Stimme (ob bewusst oder unbewusst) aktiv dazu eingesetzt wird, die eigene Machtposition zu demonstrieren - und zwar offenbar erfolgreich, schließlich konnten andere Teilnehmer erkennen, in welcher Hierarchiestufe sich der jeweils andere befinden sollte.