Studie: Jugendsterblichkeit heute höher als Kindersterblichkeit

Studie zeigt, Zahl der Todesfälle von Kleinkindern stark zurückgegangen

Von Frank Hertel
30. März 2011

Russel Vine und andere Forscher vom University College in London haben Daten der WHO seit 1955 aus 50 Ländern analysiert. Dabei beobachteten sie, dass die Zahl der Todesfälle von Kleinkindern in den OECD-Staaten stark zurückgegangen ist, während die Todesfälle von Heranwachsenden stieg. Ihre Studie ist in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins "The Lancet" nachzulesen.

Kindersterblichkeit durch Unfälle deutlich gestiegen

Vor allem die Kindersterblichkeit durch ansteckende Krankheiten sei stark zurückgegangen. Gleichzeitig stieg aber die Zahl der Unfälle, Selbstmorde und Tode durch Gewalt bei der Gruppe im Alter von 10 bis 24 Jahren.

Vine sagt, dass man sich in Zukunft umstellen müsse. Die gefährdete Gruppe sei jetzt nicht mehr die im Alter von ein bis vier Jahren, sondern die der Jugendlichen. Der Forscher glaubt, dass die Zahl der Unfälle noch steigen wird. Er fordert daher, bei Gesundheitskampagnen die Jugendlichen besser zu berücksichtigen und gegen HIV, Verkehrsunfälle und seelische Erkrankungen präventiv vorzugehen, da all das in nächster Zeit noch stark zunehmen könnte.