Studie zur Internetnutzung und Schlafqualität: Ohne DSL-Anschluss schläft es sich besser

Permanent verfügbarer Internetzugang im Haushalt führt zu Schlafmangel

Von Cornelia Scherpe
13. Dezember 2017

Die Zahl der Menschen, die über eine insgesamt schlechte Schlafqualität klagen, steigt beständig. Schon heute zählt Schlafmangel zu den Volkskrankheiten und ist oft der Auftakt für Folgebeschwerden wie Depressionen oder auch Diabetes.

Eine aktuelle Studie zum Thema hat untersucht, ob es für die Schlafqualität eine Rolle spielt, ob im Haushalt DSL verfügbar ist. Und tatsächlich hat das beständig nutzbare Internet einen negativen Einfluss auf den Schlaf.

Menschen mit DSL-Anschluss schlafen kürzer und schlechter

In der Studie wurden 24.000 Männer und Frauen untersucht, die sich zwischen den Jahren 2008 und 2012 dazu bereiterklärten, regelmäßig ausführliche Angaben über ihren Lebensstil zu machen. So konnte für jeden die Schlafdauer im Durchschnitt und die Internetnutzung ausgewertet werden. Im Schnitt sinkt die Länge des Nachtschlafes um 25 Minuten, wenn ein DSL-Anschluss im Haushalt vorhanden ist. Auffallend war zudem, dass bei der Befragung nach der individuell empfundenen Schlafqualität die DSL-Nutzer häufiger aussagten, ihre Nächte wären nicht erholsam genug.

Der Unterschied zwischen Haushalten mit und ohne DSL wirkte sich vor allem in der jungen Altersgruppe aus. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen zwischen 18 und 29 Jahren verloren im Vergleich zu Gleichaltrigen sogar 70 Minuten Schlaf pro Nacht, wenn sie DSL nutzten. Die Gefahr, akuten Schlafmangel zu erleben, stieg für die U30-Probanden damit um 40 Prozent. Wesentlich besser erging es der Gruppe aller 30- bis 59-Jährigen allerdings auch nicht. Ihr Risiko lag immerhin noch 30 Prozent über Gleichaltrigen ohne DSL.

Lange Abende und künstliches Licht schaden der Schlafqualität

Insgesamt macht die Studie deutlich, dass ein permanent verfügbarer Internetzugang die Menschen stark animiert, die Abendstunden vor dem PC, am Tablet oder Smartphone zu verbringen. Viele verlieren das Zeitgefühl und surfen bis in die Morgenstunden.

Hinzu kommt, dass das künstliche Licht der Monitore negative Auswirkungen auf das Schlafhormon Melatonin hat. Am besten ist es daher, bereits rund eine Stunde vor dem Schlafen auf PC und Co. zu verzichten.