Tochter bezichtigt eigenen Vater fälschlicherweise der Vergewaltigung: Unschuldig im Gefängnis

Von Ingrid Neufeld
30. Oktober 2013

Im Oberallgäu war ein Familienvater von der eigenen Tochter beschuldigt worden, diese dreimal vergewaltigt zu haben. 1996 hatte ihn das Landgericht Kempten aus diesem Grund für sieben Jahre einsperren lassen. Nun berichtigte die Tochter ihre vor 24 Jahren getroffene Aussage.

Mutter hatte Tochter gegen Vater aufgebracht

Die junge Frau ist inzwischen 33 Jahre alt und erzählte tränenreich vom andauernden Streit der Eltern. Nach der Trennung war sie von der Mutter gegen den Vater aufgebracht worden. Die Mutter hatte ihn als Ursache für ihre Krebserkrankung gesehen und dies auch der Tochter so vermittelt. Daraus waren in der Tochter Rachegedanken entstanden und sie hatte deshalb die Vergewaltigungsgeschichte erfunden.

Gewissensbisse führten nun zu Widerruf

Ihr jüngerer Bruder musste in eine Pflegefamilie. All die Jahre plagten die Frau nun Gewissensbisse. Aber erst nachdem sie eigene Kinder bekam, spielte sie mit dem Gedanken, alles wieder richtigzustellen. Jetzt hat sie diesen Schritt endlich vollzogen.

Wenn das Gericht die Unschuld des inzwischen 62-jährigen bestätigt, wird der damals unschuldig Verurteilte eine Haftentschädigung bekommen, da er die gesamten sieben Jahre abgesessen hatte.