Tote Klapperschlangen bleiben gefährlich: Mechanische Reize können Biss auslösen

Von Alexander Kirschbaum
25. Februar 2014

Klapperschlangen sind auf dem gesamten amerikanischen Kontinent zu Hause. Für Menschen können die giftigen Reptilien mitunter noch nach ihrem Tod gefährlich werden. Klapperschlangen jagen ihre Beute mithilfe des sogenannten Grubenorgans. Dieses Sinnesorgan sitzt am Oberkiefer der Tiere und nimmt die Körperwärme von anderen Lebewesen wahr. So sind Klapperschlangen in der Lage, Beutetiere auch in völliger Dunkelheit durch Infrarotstrahlung zu lokalisieren.

In einigen US-Bundesstaaten warnen Merkblätter nicht nur vor Lebenden, sondern auch vor toten Klapperschlangen. Die Reptilien könnten aufgrund des Infrarotorgans auch Stunden nach ihrem Ableben noch spontan zubeißen, so die allgemeine Fehleinschätzung. Doch das Grubenorgan verliert nach dem Ableben der Schlange seine Wirkung. Für Gefahr sorgen vielmehr mechanische Reize tief im Rachen der Tiere.

Dies hat der US-amerikanische Wissenschaftler Laurence Monroe Klauber bereits in den 1950er Jahren gezeigt. Klauber enthauptete in einem Experiment mehrere Klapperschlangen und stocherte danach mit einem Stock in dem abgetrennten Kopf herum. Tatsächlich bissen die Schlangen auch nach ihrem Tod noch zu und sonderten teilweise Gift ab. Laut dem Forscher bleiben abgetrennte Schlangenköpfe noch rund 45 Minuten gefährlich. Am sichersten ist es daher, Klapperschlangen auch nach ihrem Tod aus dem Wege zu gehen.