Traumatisierte Flüchtlinge benötigen Hilfe: Mit Therapien das Erlebte verarbeiten

In dem Buch "Todesangst und Überleben nach extremer Gewalt" thematisiert Marlene Pfaffenzeller Traumata von Flüchtlingen

Von Nicole Freialdenhoven
7. April 2015

Viele Flüchtlinge, die derzeit aus Ländern wie Syrien nach Deutschland kommen, haben schreckliche Dinge erlebt und sind auch nach Erreichen eines sicheren Aufnahmelandes noch schwer traumatisiert. Was in diesen Menschen vorgeht, hat die Ärztin Marlene Pfaffenzeller in einem neuen Buch "Todesangst und Überleben nach extremer Gewalt" zusammengefasst, in dem sie ihre eigenen Erfahrungen aus 30 Jahren Tätigkeit beschreibt, u.a. aus

So war sie in den 90er Jahren in Ruanda, als es in diesem winzigen ostafrikanischen Land zu einem beispiellosen Völkermord mit über 800.000 Toten kam. Die Überlebenden wurden in ihrer Heimat meist mit ihren Traumata alleine gelassen.

Auch in Deutschland fehlt psychologisch geschulte Hilfe

Doch auch in Deutschland liegt noch vieles im Argen, so die Ärztin. Zwar gebe es viele private, kleine Initiativen und auch einige psychologische Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer, doch diese sind mit dem großen Zustrom an Flüchtlingen derzeit überfordert.

Pfaffenzeller wünscht sich vor allem "weniger Bürokratie und mehr psychologisch geschultes Personal" um den Bedürfnissen der neu ankommenden Flüchtlinge gerecht zu werden. Doch derzeit fehlen Zeit, Geld und Helfer, so dass viele Menschen mit ihren schrecklichen Erinnerungen alleine bleiben.