Tunnel unter den Pyramiden: Ägyptens Weltkulturerbe bedroht

Seit dem Sturz des Präsidenten, nutzen Plünderer die Unruhen für kriminelle Machenschaften

Von Nicole Freialdenhoven
8. Februar 2013

Archäologen und Wissenschaftler sorgen sich um die einzigartigen Kulturschätze des Pharaonenreiches am Nil: Seit dem Sturz von Präsident Mubarak machen sich Plünderer im ganzen Land die politischen Unruhen zu Nutze um in der Hoffnung auf Schätze antike Gräber aufzubrechen. Selbst unter den berühmten Pyramiden von Gizeh wurden illegale Tunnel aufgespürt.

Tal der Könige bislang verschont

In Dashur, 30km südlich von Kairo, ist die Landschaft mittlerweile durch die Grabungen so von Erdhügeln übersät als hätten dort Maulwürfe gehaust, beklagt sich die leitende deutsche Archäologin Nicole Alexanien, die an einem Gebiet bei der Knickpyramide des Snofru tätig ist. Auch die Oase Fajum und mehrere historische Stätten im Süden sind betroffen, während Luxor mit dem berühmten Tal der Könige bislang verschont geblieben ist.

Polizei überfordert

Auch in der Innenstadt von Kairo kam es zu Problemen mit Räubern:

  • Schöne alte Dekorationselemente,
  • Schnitzereien und
  • Gitter

wurden von historischen Häusern abmontiert um sie auf den Bazaren zu verkaufen. Die Einheimischen stehen dem Problem machtlos gegenüber, da die ägyptische Polizei mit der instabilen Lage im Land ohnehin überfordert ist. Auch von der Regierung ist wenig Hilfe zu erwarten.