Übergabe-Protokoll bei Schichtwechsel im Krankenhaus - Sicherheit für Patienten erhöht sich stark

Auch die Angestellten im Krankenhaus sind Menschen und können Fehler machen. Die meisten Falschentscheidungen in einer Klinik geschehen aber nicht durch Unwissenheit oder Vergesslichkeit, sondern schlicht aufgrund mangelnder Kommunikation.

Schichtwechsel begünstigt Fehler

Kümmert sich eine Pflegekraft um einen Patienten, funktioniert alles wunderbar, doch dann steht der Schichtwechsel an. Der nun zuständige Mitarbeiter hat nicht alle Informationen, die er zur richtigen Versorgung des Patienten benötigt und schon kommt es zu Fehlern.

Protokoll soll Fehler reduzieren

Dieses fast überall vorherrschende Problem soll nun ein neues Protokoll beseitigen. In ihm sollen nicht nur alle schriftlichen Vorgaben, sondern besonders auch die mündlichen Anweisungen vor jedem Schichtwechsel festgehalten werden. Als Übergabe-Protokoll geht es an die nächste Schicht über und hält gut strukturiert alle Informationen zu den Patienten bereit.

Protokoll in den USA bereits im Einsatz

Eingeführt wurde das Protokoll in neun Kinderkrankenhäusern in den USA und Kanada. Der Erfolg wurde in einer Studie überprüft. Man hatte dafür sechs Monate vor und sechs Monate nach der Einführung die Verhältnisse festgehalten und dabei die Behandlung von 10.740 Kindern verfolgt.

Fehlerquote deutlich gesunken

Die Entwickler des Programms können laut der Studie sehr zufrieden mit sich sein, denn die Sicherheit der kleinen Patienten nahm deutlich zu. Die Gesamtzahl der Fehler sank von 24,5 Falschentscheidungen pro 100 Patienten auf nur noch 18,8 Fehler. Das entspricht einer Besserung von 23 Prozent.

Die Studie betrachtete außerdem die Missverständnisse, bei denen die Kinder durch medizinische Fehler sogar verletzt worden. Hier sank die Quote von 4,7 auf 3,3 Fehler. Das entspricht eine Besserung von 30 Prozent.

Forscher stellen Übergabe-Protokoll anderen Krankenhäusern zu Verfügung

Das Übergabe-Protokoll haben die Entwickler online für andere Krankenhäuser zur Verfügung gestellt. Es sei zwar besonders auf Kinder als Patienten spezialisiert, doch die Anwendung sei sicher auch bei Erwachsenen sehr sinnvoll, so die Forscher.