Übergriffe gegen Christen nehmen zu - raues Klima für Andersgläubige in Israel

Von Dörte Rösler
26. Februar 2014

Das Heilige Land wird für Christen ungemütlich. Radikale Siedler starten zunehmend Übergriffe gegen Angehörige christlicher Religionen, Kirchen und Friedhöfe werden geschändet.

Der Staat kündigt zwar Hilfe an - eine juristische Verfolgung der Täter findet jedoch nicht statt. Ob Benediktiner-Mönche, die auf der Straße bespuckt werden, oder Grabschändungen auf dem protestantischen Zionsfriedhof in Jerusalem - Christen fühlen sich in Israel immer unsicherer.

Trotz bekannter Täter keine Festnahmen

Die Tatverdächtigen stammen meist aus der sogenannten Hügeljugend, eine Vereinigung radikaler jüdischer Siedler, die neben Palästinensern, Protestanten und Katholiken auch die israelische Armee attackieren.

Von April 2011 bis November 2013 wurden 17 Übergriffe auf christliche Einrichtungen gemeldet, 23 Mal waren die Opfer Muslime, und auch 41 jüdische Einrichtungen bekamen die Gewaltbereitschaft der radikalen Siedler zu spüren. Auch wenn die Täter bekannt waren - Inhaftierungen gab es nicht.

Christen haben wenig Macht in Israel

Die Christen sind im Gottesstaat eine kleine Minderheit. Selbst in Jerusalem, wo 14.700 Gläubige aus 60 christliche Konfessionen leben, machen sie nur zwei Prozent der Bevölkerung aus.

Entsprechend gering ist ihr politischer Einfluss. Und speziell die Vertreter der deutschen Kirchen halten sich mit Ratschlägen und politischen Kommentaren zurück. Die Verbrechen der Deutschen im Holocaust verbieten jede Kritik am jüdischen Staat.