Umzug in die Nähe der Kinder ist für Senioren attraktiv - aber es gibt viel zu bedenken

Von Dörte Rösler
3. September 2013

Wenn die Kinder flügge werden, genießen die meisten Eltern ihre wiedergewonnene Freiheit. Sobald Enkelkinder da sind, ändert sich die Lage jedoch: dann rücken die Generationen wieder enger zusammen. Immer mehr Senioren überlegen dann, in die Nähe der Kinder und Enkel zu ziehen.

Auf den ersten Blick hat ein solcher Umzug viele Vorteile. Die Älteren helfen bei der Kinderbetreuung und genießen es, die Enkel beim Aufwachsen zu begleiten. Die Jüngeren können sich auf ihre Karriere konzentrieren und bieten den Eltern im Notfall Unterstützung. Aber natürlich schafft Nähe auch Konfliktstoff.

Vor dem Umzug zu bedenken

Vor dem Umzug gibt es deshalb viel Redebedarf. Außerdem sollten die Senioren selbstkritisch ihre Situation hinterfragen: was verliere ich, was hoffe ich zu gewinnen? Wie realistisch sind meine Erwartungen? Denn während Jüngere leichter wieder wegziehen, ist die Entscheidung für Ältere endgültiger.

Abzuklären sind etwa die Bedürfnisse nach Nähe und Distanz. So erweist es sich im Alltag als erholsamer, wenn beide Parteien über eigene Küche und Bad verfügen. Und die emotionale Verbundenheit mit der Familie erspart Senioren auch nicht, am neuen Wohnort eigene Freunde zu suchen.

Wer nicht kontaktfreudig ist, entwickelt schnell eine belastende Abhängigkeit von den Kindern. Auf der anderen Seite können sich die Jüngeren von ihren Eltern wieder in die Kinderrolle gedrängt fühlen.