Ursache für häufige Erkältungen: wenig Schlaf macht auch die Abwehrkräfte müde
Studie macht deutlich, dass jeder Mensch den Nachtschlaf als Gesundheitsfaktor begreifen sollte
Wer private Sorgen oder beruflichen Stress hat, der bekommt nachts oft zu wenig Schlaf. Am Morgen fühlt man sich matt, die Augen wollen kaum offen bleiben und der Alltag wird zur Qual. Bei schlechtem Nachtschlaf leidet die Leistungskraft des Körpers und des Geistes spürbar.
Eine aktuelle Studie hat nun gezeigt, dass auch die Abwehrkräfte durch den Schlafmangel müde werden und daher das Immunsystem schwächelt. Damit ist klar: Wer häufig von Schnupfen geplagt wird, der schläft eventuell zu wenig.
Schlafverhalten und Abwehrkräfte
An der US-Studie nahmen 164 Freiwillige teil. Mit jedem Teilnehmer hatten die Forscher ein intensives Interview durchgeführt. Im Gespräch war herausgekommen,
- wie stark der persönliche Stress im Moment ist,
- wer Alkohol und Nikotin konsumiert und
- wie der generelle Gesundheitszustand ist.
Zusätzlich wurde für sieben Tage das Schlafverhalten dokumentiert. Dafür bekamen die Probanden ein Analysegerät für Zuhause und mussten dieses wie eine Armbanduhr jede Nacht tragen. So konnten die Forscher genau sehen, wer wann und wie lange schlief. Nach dieser Woche wurden alle Freiwilligen mit den sogenannten Rhinoviren in Kontakt gebracht.
Dabei handelt es sich um Erreger, die beim Menschen einen Schnupfen auslösen, sonst aber als sehr harmlos gelten. Bei den Freiwilligen wurden dann beobachtet, bei wem es zu einem Ausbruch der Erkältung kam und bei wem die Abwehrkräfte die Infektion vorher besiegten.
Schlafmangel als Gesundheitsfaktor
Das Ergebnis: Wer weniger als fünf Stunden in der Nacht schläft, ist sehr anfällig für Erkältungen. Probanden dieser Teilgruppe bekamen 4,5 mal häufiger einen Schnupfen als Teilnehmer mit mehr als sieben Stunden Nachtruhe. Bei weniger als sechs Stunden Schlaf ist das Risiko ebenfalls noch stark erhöht und liegt beim 4,2-Fachen.
Die Forscher betonen daher, dass jeder Mensch den Nachtschlaf als Gesundheitsfaktor begreifen sollte. Wenig Schlaf und viel Arbeit macht auf Dauer krank, dafür ist diese Studie einmal mehr der Beweis.
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