Vermieter wollen immer mehr wissen - Informationsbeschaffung fragwürdig

Schufa-Auskunft - Datenbanken speichern zu viele Informationen über den Mieter

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
17. September 2010

Mittlerweile hält es eigentlich jeder für normal, seinen zukünftigen Vermietern eine Schufa-Auskunft auszuhändigen. Persönliche Angaben über Kochgewohnheiten oder Partnerschaftsstatus kommen auch öfter mal vor. Dabei gibt es im Grunde genommen nur eine wichtige Information, die der Vermieter wissen muss: Ob bzw. dass man seine Miete bezahlen kann.

B-Minus-Auskunft und Infos über Privatinsolvenz sind in Ordnung

Der Deutschen Mieterbund warnt vor solchen neugierigen Vermietern. Sobald man die eigene Schufa-Auskunft aushändigt, weiß er über alles Bescheid: Handyverträge, Bankkonten, Internetshopping, Kredite.

Es ist jedoch akzeptabel, wenn der Vermieter selbst bei der Schufa nach Informationen über den Mieter bittet: Er erhält dann die B-Minus-Auskunft, die sich lediglich auf deutlich negative Informationen bezieht, und selbst da nur auf die Schuldensumme. Die Gläubiger werden nicht genannt.

Außerdem muß der Vermieter über Privatinsolvenz oder einer eidesstattlichen Versicherung Bescheid wissen.

Das Problem mit den Datenbanken

Es gibt jedoch Wege und Möglichkeiten, wie der Vermieter doch an mehr Informationen kommt, diverse Internetportale helfen dabei. Darunter auch der "Haus & Grund SolvenzCheck", bei dem alle Schuldnerverzeichnisse der deutschen Amtsgerichte auf Einträge durchsucht werden.

Nun fassten die Bundesdatenschutzbeauftragten einen Beschluss: Datenbanken dürfen nur noch Forderungen und Schulden über 1.500€ abspeichern. Das Problem bei diesem Beschluss ist allerdings, dass er nicht bindend ist und einige Anbieter weiterhin mit fragwürdigen Methoden arbeiten.

Bei der Deutschen Mieterdatenbank in Bremen (auch genannt "demda") ist man mit ganz harten Mitteln bei der Sache. Hier werden nicht nur Schulden und Kredite abgespeichert, auch wo der Mieter zum Zeitpunkt der Abfrage wohnt und was diese Wohngegend über ihn aussagt. Dabei seie nichts aus der Luft gegriffen, beteuert der Geschäftsführer.

Eine neue Untersuchung der Stiftung Warentest zeigte nun, dass solche und auch größere Firmen wie die Schufa oftmals gar nicht zuverlässig sind, und raten Mietern dazu ein mal im Jahr die kostenlose Selbstauskunft einzuholen um zu prüfen, ob überhaupt alle Daten korrekt sind.