Viele Katzen haben psychische Probleme

Unzufriedenheit, Langeweile oder Stress zeigen sich in Verhaltensauffälligkeiten von Katzen

Von Jutta Baur
1. August 2011

Laut einer Umfrage der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität denkt jeder zweite Katzenbesitzer, dass seine Katze eine Macke hat. Aggressivität, Unsauberkeit oder ständiges Miauen können tatsächlich auf seelische Störungen hinweisen. Doch liegt das in der Regel nicht an der Katze, sondern an Fehlern bei der Haltung. Nicht selten steckt Stress hinter diesen Symptomen.

Wenn die Katze in die Wohnung macht

Wenn Katzen unsauber sind und in alle möglichen Ecken der Wohnung pinkeln, kann das ein Hinweis auf Angst sein. Die Katze markiert damit ihren eigenen Geruch in der Wohnung und verleiht sich ein Gefühl von Sicherheit.

Der Grund dieser Angst können Menschen, aber auch andere Katzen in der Wohnung sein.

Wichtig ist auch herauszufinden, ob eine Erkrankung des Harnsystems zugrunde liegt. Dann kann es nämlich sein, dass der Stubentiger es schlicht nicht mehr bis zur Toilette schafft. Selbst die Toilette kann zur Ursache für Wildpinkeln werden. Zu kleine Katzentoiletten oder ein Standort, an dem das Tier nicht ungestört ist, sind mögliche Gründe für Unsauberkeit.

Richtiges Verhalten beim Wildpinkeln

Passieren diese Malheure, sollte der Katzenhalter auf keinen Fall mit der Katze schimpfen. Auch die oft propagierte Methode, die Katzennase in die unliebsame Pfütze zu halten, kann bei der Katze zu einer Verschlimmerung des Verhaltens führen. Sorgsame Ursachenforschung ist der erste Weg, um das Problem aus der Welt zu schaffen.

Streit der Katzen untereinander

Besitzt man zwei oder mehr Katzen kann es auch zwischen den Tieren zu Raufereien und Stress kommen. Der einzige Weg, damit wieder Frieden einkehrt, ist, die Streithähne fürs Erste zu trennen. Zwei verschiedene Zimmer helfen dabei, dass sich die Situation entspannen kann. Nach einiger Zeit kann man dann langsam versuchen, die Tiere aneinander zu gewöhnen.

Da Katze nicht gleich Katze ist und sich zudem die Rassen in ihrem Temperament und Charakterzügen unterscheiden, sollte man diesen Umstand mit bedenken, wenn man sich eine Erst- oder Zweitkatze anschafft.

Siamkatzen sind beispielsweise sehr lebhaft. Wer also eher ein ruhiges Tier bevorzugt, sollte auf eine andere Rasse ausweichen. Perser und andere Langhaarkatzen benötigen ausreichend Fellpflege, damit ihre Haare nicht verfilzen. Kämmen gehört hier zu den unumgänglichen Tätigkeiten.

Bevor man sich eine Katze zulegt sollte man sich gut informieren. Wer weiß, was auf ihn zukommt, wird sicherlich mehr Freude am Tier haben, als jemand, der spontan zugreift.