Wahrzeichen der Erde - kuriose und schaurige Fakten hinter den Touristenmagneten

Was Sie über die Sehenswürdigkeiten der Welt noch nicht wussten

Von Dörte Rösler
24. November 2014

Keine Frage, Big Ben, die Freiheitsstatue oder den Eiffelturm kennt jeder. Zumindest von Postkarten oder aus Reisereportagen. Aber wie gut wissen wir wirklich über die berühmten Bauwerke Bescheid? Kuriose, romantische und schaurige Fakten hinter den Touristenmagneten.

Eiffelturm - stählerne Bühne

Allein die Farbschicht auf dem stählernen Skelett des Eiffelturms wiegt 40 Tonnen. Um die Spitze des seinerzeit höchsten Bauwerks der Welt zu erklimmen, muss man 1665 Stufen steigen. Vom Boden bis zu den Antennen misst die "Eisendame" stattliche 324 Meter, im Sommer sogar 30 Zentimeter mehr. Soviel wächst das Metallgerüst in der Hitze.

Zu den spektakulären Highlights des 1889 eröffneten Eiffelturms zählen das Abschiedskonzert von Edith Piaf und der Spaziergang einer Elefantendame auf der ersten Etage. Im Herbst 2014 wurde diese Ebene übrigens mit einem Glasboden versehen - für ganz neue Stadtaussichten.

Big Ben - schwergewichtige Zeiger

Zugegeben, der Turm von Big Ben gehört nicht zu den beeindruckendsten Bauwerken der Weltgeschichte. Aber nichts symbolisiert die britische Hauptstadt so, wie das Glockenspiel am Westminster Castle.

Das Zifferblatt ist begehrte Filmkulisse, allein der Minutenzeiger mit seinen Gegengewichten wiegt 100 Kilogramm. Das Umstellen von Sommer- auf Winterzeit dauert rund vier Stunden.

Die Chinesische Mauer - längster Friedhof der Welt

Wie lang die Chinesische Mauer ist, hängt von der Art der Berechnung ab - von 5.750 bis 8.850 Kilometer. Kritiker nennen sie auch den längsten Friedhof der Welt: für den Bau der einzelnen Etappen wurde fast jeder fünfte Chinese herangezogen, viele überlebten die Schufterei nicht.

Freiheitsstatue - dünnhäutige Eisendame

Die "Lady Liberty" gehört zweifellos zu den berühmtesten Frauen der Welt. Welche Dame das Vorbild für ihr kupferfarbenes Antlitz war, ist umstritten. Der Erfinder Thomas Edison wollte die Freiheitsstatue elektrisch sprechen lassen. Daraus wurde jedoch nichts. Die kupferne Außenhaut wiegt 28 Tonnen, ist mit 2,5 Millimeter jedoch äußerst dünn.

Pyramiden von Gizeh - aus dem Weltall zu erkennen

Dass man die chinesische Mauer aus dem Weltall erkennen kann, ist ein Gerücht. Auf die Pyramiden von Gizeh trifft das jedoch wirklich zu. Die monumentalen Grabstätten wurden vor mehr als 4500 Jahren erbaut und sind heute Gegenstand einer globalen Unterhaltungsindustrie.

Der ägyptische Rat für Altertümer hat deshalb sogar erwogen, Kopien der historischen Bauwerke unter Lizenz zu stellen. Als die Pyramiden zum Jahrtausendwechsel eine goldene Haube bekommen und Austragungsort einer zwölfstündigen Oper werden sollten, stoppten empörte Altertum-Fans das Projekt.

Kolosseum - perfekte Technik für schaurige Spektakel

In Rom gibt es viele historische Bauwerke. Das bekannteste ist das Kolosseum: während 450 Jahren mit "Brot und Spielen" starben hier geschätzt 500.000 Menschen und mindestens ebenso viele Tiere.

Auch bautechnisch bietet das Kolosseum einige Superlative. Für Seeschlachten konnte man den Innenteil mit Wasser fluten, gegen sommerliche Hitze waren eigens 100 Mann angestellt, die ein kompliziertes System aus Sonnensegeln setzten. Wie bei einer modernen Theaterbühne konnten mitten im Spektakel wilde Tiere aus unterirdischen Kammern emporspringen.

Rund 50.000 Besucher fanden im Rondell Platz, 80 Zugänge garantierten schnelles Hinein- und Hinauskommen. Altrömische VIPs durften vier Spezialeingänge nutzen.