Warum Krebspatienten alternative Behandlungen nicht verheimlichen sollten

Alternative Behandlungen bei vorliegender Krebserkrankung sollten dem Arzt mitgeteilt werden

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
1. September 2009

Drei bis vier von fünf krebskranken Menschen in Deutschland nutzen komplementäre, also ergänzende und alternative Therapien. Aber: Zwei Drittel der behandelnden Ärzte wissen nichts von der Zusatzbehandlung ihrer Patienten, berichtet die "Apotheken Umschau".

Viele Schulmediziner haben mit der Eigeninitiative der Krebspatienten kein Problem. Tun diese das aber heimlich, nehmen sie dem Arzt die Chance, sie auf Risiken oder auf bekannte Wechselwirkungen mit verordneten Medikamenten hinweisen zu können.

Beispiel Mistelextrakt: In vielen Fällen ist die Wirkung anerkannt.

Negative Auswirkung von Mistelextrakt auf andere Krankheiten

Aber zum Beispiel bei Leukämie, Melanomen oder Hirntumoren kommt das Mittel nicht infrage. "Er kann diese - und möglicherwiese auch andere - Krankheitsverläufe verschlechtern", sagt Professor Ulrich Kleeberg aus Hamburg.

Auch hoch dosierte Vitamine sollten nicht ohne Rücksprache genommen werden. Nicht nur, dass sie keineswegs generell schützen, einige können nach anerkannten Studien sogar die Sterblichkeit von Krebspatienten erhöhen.

Auftreten möglicher Schäden durch Einnahme hoch dosierter Vitaminpräparate

Auch wer eine Krebserkrankung schon längere Zeit hinter sich hat, soll sich mit zusätzlichen Vitaminen zurückhalten. "Wer über einen längeren Zeitraum hoch dosierte Vitaminpräparate einnimmt, dem müssen wir sagen, dass er sich damit schaden könnte", sagt etwa Dr. Martin Horneber, der am Klinikum Nürnberg die Arbeitsgruppe Biologische Krebstherapie leitet.