Wege aus der Beziehungskrise - wie Sie gemeinsam Lösungen finden

In den verschiedenen Phasen einer Beziehung sollte man Strategien entwickeln, um sich nicht zu verlieren

Von Dörte Rösler
21. Mai 2015

Auseinandersetzungen sind in einer Partnerschaft normal. Schließlich treffen hier zwei ganz unterschiedliche Menschen aufeinander. Ständige Streitigkeiten oder emotionaler Rückzug von einem der Partner deuten aber auf eine handfeste Beziehungskrise hin. Was schürt die Konflikte - und wie lassen sie sich lösen?

Was Beziehungen belastet

Die Liebe kommt schnell wie ein Pfeil. Krisen entwickeln sich meist schleichend. Im Laufe der Zeit entdeckt man beim Partner Eigenschaften, die nicht zu den eigenen Vorstellungen passen. Oder einer entwickelt sich weiter, so dass die Lebensentwürfe allmählich auseinanderdriften.

Aber auch einschneidende Ereignisse wie die Geburt eines Kindes können die Beziehung erschüttern. Statt Zweisamkeit rückt nun das Kind in den Vordergrund. Zudem müssen Paare in der Familienphase ihre Sexualität neu definieren. Noch negativer wirken Seitensprünge, da sie das Vertrauen der Partner zerstören.

  • Chronische Krankheiten,
  • Jobstress und
  • Geldsorgen

können Partnern die Energie für die Beziehungspflege rauben. Erkennbar ist der Rückzug meist auch beim Sex. Die fehlende Intimität verstärkt dabei den Leidensdruck.

Alle Probleme auf den Tisch

Bevor Paare ihre Probleme diskutieren, sollte jeder Partner für sich nachdenken:

  1. was genau macht mich eigentlich unzufrieden?
  2. Was wünsche ich mir?

Wenn die Gefühle und Gedanken sehr widersprüchlich sind, kann es helfen, sie aufzuschreiben. Das schafft Distanz und bietet buchstäblich einen Überblick. Wichtig: bei der Analyse geht es nicht um Schuldzuweisungen sondern um ein besseres Verständnis der Beziehung.

Konstruktiv kommunizieren

Auch im Gespräch mit dem Partner haben Vorwürfe keinen Platz. Wenn die Emotionen hochkochen, ist das gut. Sie sollten sich aber nicht gegen den Partner richten. Sinnvoller ist es, Ich-Botschaften zu senden. Statt "Du bist so verlogen" fördern Sätze wie "Ich fühle mich furchtbar belogen" oder "Ich wünsche mir Ehrlichkeit" die Gesprächsbereitschaft.

Wer möchte, dass der Partner die eigene Befindlichkeit versteht, muss auch auf die Sichtweise und Bedürfnisse des anderen eingehen. Nicht bei allen Konflikten lassen sich Kompromisse schließen - es lohnt aber immer, danach zu suchen.

Gemeinsame Lösungen finden

Viele Paare entwickeln in der Krise einen Tunnelblick und sehen nur noch die negativen Dinge. Um die Probleme zu lösen, ist es aber notwendig den Blick zu weiten und sich ganz bewusst die positiven Seiten des Partners und der Beziehung vor Augen zu führen. Was man am anderen wertschätzt, darf man ihm auch ruhig sagen.

Verbesserungen stellen sich nicht von heute auf morgen ein. Paare brauchen also Geduld - und die Bereitschaft miteinander zu reden. Sollte einer dauerhaft unzufrieden bleiben, etwa weil der andere mauert, muss er allerdings Konsequenzen ziehen. Entweder ändert seine Einstellung und akzeptiert den Partner, wie er ist. Oder er geht.