Wenn jede Beschwerde zur großen Angst wird - Anzeichen und Therapie einer Hypochondrie

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
28. Oktober 2013

Menschen mit Hypochondrie befürchten hinter jeder noch so kleinen Beschwerde eine ernsthafte Krankheit. Ständig werden sie von einer panischen Angst begleitet, was sie nach außen hin zu sehr hysterisch wirkenden Menschen macht. Doch tatsächlich handelt es sich bei dieser Erkrankung unter einer Angststörung, die man auf jeden Fall ernst nehmen sollte. Betroffene machen sich das Leben schwer - bei Schmerzen vermuten sie einen Tumor, bei Schwindel einen Schlaganfall - dann lesen sie in diversen Quellen über die verrücktesten Krankheiten, die zu diesen Symptomen passen könnten.

Entstehung und Folgen

Wenn die Angst vor Erkrankung zu übertrieben vielen ärztlichen Besuchen führt und mehr als ein halbes Jahr lang andauert, spricht man von einer Störung, die einer ärztlichen Behandlung bedarf. In vielen Fällen wird den Menschen die Ängstlichkeit in die Wiege gelegt und somit wird sie auch an deren Kinder weiter gegeben. Die Betroffenen haben generell ein sehr geringes Selbstvertrauen. Auch stellen harte Schicksalsschläge in der Familie oder im Freundeskreis - schwere Erkrankungen oder Todesfälle - eine mögliche Ursache für die Entwicklung einer Hypochondrie dar.

Es kommt zu einer völlig überzogenen Diagnose jedes noch so kleinen Symptoms. Die Folge ist, dass die Angst vor möglichen Krankheiten noch größer wird, als sie eh schon ist. Wenn ein Arzt jedoch keine Krankheit diagnostizieren kann, werden noch zahlreiche weitere Mediziner zu Rate gezogen, schließlich sind sich die Menschen sicher, dass sie nicht gesund sind. Es kommt zu einer enormen Belastung und deutlichen Beeinträchtigung der Lebensqualität.

Mögliche Therapiemaßnahmen

Um die Angststörung erfolgreich behandeln zu können, müssen Hypochonder zunächst erkennen, dass genau diese Angst vor Krankheiten die eigentliche Krankheit ausmacht - dies ist in den meisten Fällen ein langwieriger Prozess. Dann wird meistens auf die kognitive Verhaltenstherapie gesetzt: den Patienten wird beigebracht, mögliche Symptome realistisch zu bewerten. Während der Konfrontationstherapie wiederum soll sich den Ängsten gestellt werden; sie werden durchlebt, bis sie irgendwann verschwinden. Wie Untersuchungen zeigen, stellen beide Konzepte eine hilfreiche Methode dar, seine Krankheitsängste zumindest deutlich zu reduzieren.