Wenn schwere Krankheiten die Seele belasten: Viele Patienten leiden unter Traumata
Traumata werden gewöhnlich mit schweren Unfällen, Kriegserlebnissen oder überwältigenden Naturkatastrophen verbunden, bei denen Menschen akuten Todesängsten ausgesetzt waren. Weniger bekannt ist, dass auch schwere lebensbedrohliche Krankheiten zu einem Belastungstrauma führen können. Oft tritt dieses erst Monate nach der Heilung auf und trifft den Patienten scheinbar aus heiterem Himmel.
Flashback durch bestimmte Trigger
Meist lösen bestimmte Trigger ein sogenanntes Flashback aus, bei dem sich der Betroffene urplötzlich wieder auf die Intensivstation versetzt fühlt und das Piepen der Monitore zu hören glaubt. Erneut fühlen sie Todesängste oder auch Schuldgefühle, weil ihre schwere Krankheit nahestehende Menschen belastet. Trigger können bestimmte Geräusche sein, aber auch Gerüche oder der Anblick eines Arztes im weißen Kittel.
Verhaltens- und Gesprächstherapien
Belastungstraumata und posttraumatische Belastungsreaktionen können nur im Rahmen einer Psychotherapie ausreichend behandelt werden. Zumeist wird die kognitive Verhaltenstherapie eingesetzt, bei der sich der Patient noch einmal intensiv mit dem Trauma auseinander setzt und die Erinnerungen zulässt, damit sie in Gesprächen endgültig verarbeitet werden können.
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Quelle
- http://www.rp-online.de/leben/gesundheit/psychologie/psychotherapie/traumata-richtig-bewaeltigen-aid-1.4059550 Abgerufen am 28. Februar 2014