Wie verhält man sich bei Harnwegsinfekten?
Immer wiederkehrende Harnwegsinfekte sind vor allen Dingen für Frauen ein nervendes und schmerzhaftes Problem. Erhebungen haben ergeben, dass eine von zehn Frauen jährlich einen solchen Infekt hat. Bei vielen bleibt es auch nicht bei einem, sondern es folgen noch weitere im Jahr. Alle Betroffenen stellen sich dann natürlich die Frage, wie sie sich verhalten sollen, um diesem Problem vorzubeugen.
Untersuchung von Behandlungskonzepten
Eine US-Studie hat sich jüngst dieser Frage angenommen und 20 ältere Untersuchungen zum Thema zusammenfassend ausgewertet. Insgesamt waren fünf verschiedene Behandlungskonzepte betrachtet wurden. Zum einen betrachtete man die Einnahme von Antibiotika unter ärztlicher Anweisung und die Einnahme der Mittel als Selbstmedikation. Ferner gingen manche Patientinnen zur Akupunktur, nahmen regelmäßig Cranberrypräparate oder erhielten eine Östrogen-Therapie.
Wirksame Hilfsmaßnahmen
Am wirksamsten war laut der Forscher die Antibiotika-Einnahme nach Anweisung des behandelnden Arztes. Hier wurde das Auftreten eines Harnwegsinfektes auf 0,4 mal pro Jahr reduziert. Die Antibiotika-Behandlung nach Bedarf kam dagegen auf keine Verkleinerung der jährlichen Episoden und kann daher von den Forschern nicht empfohlen werden. Sehr überrascht waren sie dagegen, als es um die Anwendung von Akupunktur ging. Frauen, die regelmäßig ihre Termine wahrgenommen hatten, kamen auf nur noch 0,7 Harnwegsinfekte pro Jahr.
Da die Einnahme von Antibiotika oft mit Nebenwirkungen verbunden ist, könnte man die Akupunktur als echte Alternative empfehlen. Die Einnahme von Cranberrys und die Behandlung mit Östrogenen ergaben am Ende 1,1 Infekte pro Jahr und waren damit ebenfalls relativ effektiv.
Bewertung in einem Modell
Die Ergebnisse wurden auch in ein Modell umgerechnet, in dem man von acht Infektionen jedes Jahr ausging, wenn gar keine Behandlung erfolgte. Hier traten unter dem Antibiotikum nach ärztlicher Anweisung 1,3 Infekte auf, bei der Einnahme von Östrogenen 3,1 und bei Cranberrys 4,4. Akupunktur landet bei 2,8 und die Einnahme von Antibiotika nach Bedarf bei acht Infekten.
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