Wirkstoff gegen Coronaviren entdeckt: Infektionen wie MERS bald heilbar?

Von Nicole Freialdenhoven
3. Juni 2014

Derzeit versetzt der Coronavirus MERS Mediziner aus aller Welt in Alarmbereitschaft: Ausgehend von der arabischen Halbinsel hat sich MERS in den letzten Wochen auf andere Kontinente ausgedehnt und mittlerweile mehr als 100 Todesopfer gefordert. Manche Wissenschaftler befürchten gar, dass MERS zu einer ähnlichen Epidemie werden könnte wie das ähnliche SARS-Virus in Südostasien und China vor einigen Jahren. Doch nun gibt es Hoffnung: Forschern gelang es einen Wirkstoff zu finden, der Coronaviren wie MERS und SARS möglicherweise bekämpfen kann.

Dabei handelt sich um einen Wirkstoff mit dem Namen K22, der eine Replikation (Vermehrung) der Viren in der Zelle ihres Wirtes verhindern kann. In Experimenten zeigte sich, dass K22 gezielt auf das Protein Nsp6 einwirkte, das für die Replikation verantwortlich ist und so die Viren ausbremste.

Die Forscher hoffen, dass sich K22 zu einem Medikament entwickeln lässt, das nicht nur gegen MERS und SARS wirksam ist, sondern generell vor zahlreichen Virusinfektionen schützen kann. Allerdings wird es womöglich noch einige Jahre dauern, bis Tests und Studien zu K22 abgeschlossen sind.