Yoga als Therapie: Studie sieht Wirksamkeit bei psychischen Störungen

Ohne Nebenwirkungen schafft es Yoga, einen positiven Einfluss auf das psychische Ungleichgewicht zu nehmen

Von Cornelia Scherpe
8. April 2016

Bei Angststörungen, Depressionen etc. spricht man als Überbegriff von psychischen Störungen. Patienten benötigen therapeutische Hilfe, um ihr Leben neu zu organisieren und wieder Halt zu finden. Dabei gibt es in der Medizin sehr verschiedene Ansätze, die nicht selten kombiniert werden. Einer aktuellen Studie zufolge könnte sich auch Yoga als wirksame Behandlungsform etablieren.

Yoga als Therapie (-unterstützung)

Die Meta-Analyse betrachtete 25 Studien und damit über 1.300 Patienten.

  • Die meisten litten an Depressionen oder Schizophrenie,
  • andere hatten Angststörungen oder
  • waren substanzabhängig (z.B. Alkoholiker).

Jeder Studie hatte eine Kontrollgruppe, bei der Patienten nur ihre Standardbehandlung bekamen, gegenübergestanden. Die Probanden erhielten die Yoga-Sitzungen in der Gruppe und immer unter fachkundiger Aufsicht des Yoga-Lehrers. Yoga war dabei meist eine begleitende Therapie und andere Maßnahmen (etwa die Medikamenteneinnahme) wurden klassisch weitergeführt. Es gab allerdings auch Studien, die zum Test alleinig auf Yoga setzten.

Einfluss auf das psychische Gleichgewicht

Die Meta-Auswertung zeigt, dass Yoga einen großen Einfluss auf die menschliche Psyche hat und psychisches Ungleichgewicht sehr positiv beeinflussen kann:

  1. War das Yoga mit einer Sporttherapie oder einer Therapie der Aufmerksamkeitskontrolle verglichen worden, lag die Wirkung über diesen beiden Alternativen.
  2. War Yoga ergänzend zur Medikamenteneinnahme genutzt worden, fielen die Ergebnisse ebenso gut wie die psychotherapeutische Standardbehandlung aus.

Eines fiel den Forschern allerdings auf: In Studien, die in der jüngsten Vergangenheit erhoben wurden, war Yoga durchweg weniger erfolgreich als in älteren Untersuchungen. Dies könnte darauf zurückgeführt werden, dass Studien immer strenger und die Ergebnisse damit immer genauer werden. Der positive Effekt in alten Erhebungen war demnach vielleicht gar nicht so hoch.

Dennoch ist das Fazit der Meta-Studie, dass Yoga helfen kann und da keine Nebenwirkungen zu erwarten sind, ist es einen Versuch allemal wert.