Zahl der Parkinson-Neuerkrankungen steigt - allerdings nur bei Männern
Studie befasst sich mit dem Phänomen, dass die Zahl der Parkinson-Neuerkrankungen nur bei Männern stetig steigt
Parkinsonismus ist der Sammelbegriff für eine Reihe neurologischer Krankheiten, bei denen Patienten nach und nach die koordinierte Bewegungsfähigkeit verlieren. Darum war lange Zeit der umgangssprachliche Name "Schüttellähmung" in Gebrauch. Zu den Haltungs- und Gangstörungen kommen Probleme der Feinmotorik, der Mimik und oft verändert sich auch die Sprechweise hin zu einer monotonen Sprache. Am häufigsten und daher am bekanntesten ist die Form des Morbus Parkinson.
Erkrankungsrate von Männern und Frauen
Die genauen Ursachen der Krankheiten werden noch immer erforscht, doch eines scheint festzustehen: Parkinsonismus bereitet sich aus. Ärzte müssen die Erstdiagnose immer häufiger stellen und Forscher fragen sich nach dem Grund.
Eine Studie, die sich dem Phänomen widmet, sammelte die Daten von 906 Männern und Frauen mit Parkinsonismus. Alle hatten ihre Diagnose zwischen 1976 und 2005 bekommen. Innerhalb von 30 Jahren ist dabei die Erkrankungsrate bei Männern stark gestiegen. Alle zehn Jahre vergrößert sich die Gefahr für Parkinsonismus um 17 Prozent. Besah man sich nur die Gefahr für Morbus Parkinson, lag die Rate pro Jahrzehnt sogar bei 24 Prozent. Bei Frauen dagegen blieb das Risiko konstant.
Nikotinkonsum im Zentrum der Aufmerksamkeit
Warum die Zahl der Neuerkrankungen nur bei Männern steigt, kann die Studie nicht erklären. Es gibt aber eine Theorie, die das Rauchen ins Zentrum stellt. Der Nikotinkonsum wirkt direkt auf die Hirnchemie und beeinflusst den Dopamin-Haushalt. Dieses Hormon spielt auch bei der Entstehung von Parkinsonismus eine Rolle. Das Rauchen kann also in gewisser Weise vor Parkinson schützen.
Da Männer früher mehr als Frauen geraucht haben und sich die Zahl inzwischen angeglichen hat, gibt es insgesamt weniger männliche Raucher. Weniger Raucher könnte daher automatisch mehr Pakinson-Patienten bedeuten.
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Quelle
- http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/68216/Studie-Parkinson-wird-immer-haeufiger Abgerufen am 27. Juni 2016