Zahlreiche Grundstücke der Deutschen Bahn mit Altlasten und Giftstoffen verseucht

Von Ingo Krüger
24. Januar 2014

Die Deutsche Bahn AG besitzt zahlreiche Grundstücke in ganz Deutschland. Dazu zählen alle eigentlichen Bahnanlagen, wie etwa Gleise, Bahnhöfe mit allen dazugehörigen Gebäuden und Dienstwohnungen, aber auch Lagerplätze, Entwässerungsgräben, Kiesgruben und vieles mehr. Einige dieser Flächen hat die Bahn bereits verkauft, andere sollen noch veräußert werden.

Sanierungsmanagement für Boden- und Grundwasserverunreinigung

Da auf diesen Geländen Kohle, Schmierstoffe, Mineralöl, Insektizide und Reinigungsmittel gelagert wurden, sind viele Böden verseucht. Sie sind mit Altlasten kontaminiert, Schadstoffe, die ins Erdreich sickerten, als dort noch produziert wurde.

Die Bahn hat daher Mitte der 1990er Jahre ein Sanierungsmanagement ins Leben gerufen, das sich um den Umgang mit Boden- und Grundwasserverunreinigungen kümmert. Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen seit 1994 88.000 Kontaminationsflächen bearbeitet und 850 Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen. Dabei sollen rund 1,5 Millionen Tonnen Boden ausgehoben und etwa 4000 Tonnen Schadstoffe aus dem Boden entfernt worden sein.

Unklarheit über Giftkonzentration im Boden

Kritiker werfen dem Konzern jedoch vor, Ergebnisse geheim zu halten. Es fehle an Transparenz, so etwa bei einem verseuchten Grundstück in Lindau am Bodensee. Dort fanden unabhängige Gutachter in einem Gebäude krebserregende Substanzen, wie Pentachlorphenol (PCP) und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Die Bahn erklärte, die Untersuchung von Gebäuden zähle nicht zum Aufgabenbereich des Sicherheitsmanagements.

Zwar gebe es Schadstoffe im Erdreich, allerdings seien dies andere, als in dem Gutachten erwähnt. Die Giftkonzentration, so eine Sprecherin des Unternehmens, könne daher keine Hinterlassenschaft der Bahn sein. Nun soll ein weiteres Gutachten für Aufklärung sorgen.