Zink als Nahrungsergänzungsmittel: In einer Studie stieg das Risiko für Darminfektionen

Studie deutet darauf hin, dass die empfohlene Tagesmenge von Zink aus guten Gründen nicht überschritten werden sollte

Von Cornelia Scherpe
13. Oktober 2016

Zink ist als Spurenelement lebensnotwendig für den Körper und wird durch Nahrungsmittel wie

aufgenommen. Viele Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln betonen die positiven Effekte auf den Körper und werben damit für ihre Produkte. Zwar stimmt es, dass Zink lebenswichtig ist, doch die Dosis sollte niemals zu hoch sein. Darauf weisen Ärzte hin und betonen, dass es außer bei veganer Ernährung selten Zinkmangel in Industrieländern gibt.

Es existieren allerdings wenig Studien, die sich mit dem Thema Zink-Überdosierung beschäftigt haben. Daher weiß man wenig, über akute Risiken und mögliche Langzeitschäden. Eine aktuelle Tierstudie hat nun gezeigt, dass eine übertriebene Zinkaufnahme offenbar im Darm zu Veränderungen führt.

Darminfektionen durch Überdosierung

Die Forscher arbeiteten mit gesunden Mäusen, bei denen man das Futter so veränderte, dass es das 12-fache des normalen Zinkgehalts enthielt. Damit simulierte man die Aufnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, die trotz zinkhaltiger Ernährung konsumiert werden. Nach fünf Wochen waren zwar keine lebensbedrohlichen Folgen sichtbar, doch offenbar hatte sich die Darmflora der Tiere deutlich gewandelt.

Die Forscher fanden große Mengen von C. difficile. Diese Bakterien kommen sowohl bei Mäusen als auch beim Menschen ganz natürlich im Darm vor, bilden dort aber nur eine kleine Population. Durch das Überangebot an Zink vermehren sich die Bakterien jedoch übermäßig stark. Gab man den Tieren ein Antibiotikum, regte das C. difficile nur noch mehr an und es kam zu teils schweren Darminfektionen.

Tagesmenge nicht überschreiten

Die Erreger überwanden sogar die Barriere des Darms und konnten in der Leber nachgewiesen werden. Das ist besonders bedenklich, denn die Darmschleimhaut dient auch beim Menschen als natürliche Mauer, damit alle Bakterien im Darm nicht in den restlichen Körper wandern können.

Die Forscher betonen, dass die Tierstudie nicht 1:1 auf den Menschen übertragbar ist. Sie deutet aber darauf hin, dass die empfohlene Tagesmenge von Zink aus guten Gründen nicht überschritten werden sollte. Außerdem könnte die Studie wichtig für für die Tierhaltung sein. In der Viehzucht wird oft Zink ins Futter gemischt, um ein schnelleres Wachstum zu erreichen. Da das zu Darminfektionen führen kann, sollten Viehzüchter bei der Dosierung vorsichtiger sein.