Zu lange allein - Einsamkeit verringert die Lebenserwartung maßgeblich

Seelische Gesundheit - wer ein soziales Netz aufgebaut hat, kann länger leben

Von Thorsten Hoborn
5. August 2010

US-Wissenschaftler haben in einer umfangreichen Langzeitstudie die Gesundheitsdaten von 300.000 Frauen und Männern aller Altersklassen über sieben einhalb Jahre hinweg gesammelt und herausgefunden, dass die soziale Integration eines Menschen ein wesentlicher Faktor ist, der seine Lebensdauer maßgeblich mitbestimmt.

Wer eingebunden ist in ein soziales Netz und einen Freundeskreis hat, von dem er gebraucht wird und mit dem er sich austauschen kann, tut automatisch etwas für seine seelische Gesundheit und lebt durchschnittlich deutlich länger als Einzelgänger und sozial zurückgezogene Menschen. Das Alter ist dabei vollkommen unbedeutend; ältere oder jüngere Menschen sind gleichermaßen betroffen und anfällig für isolationsbedingte Depressionen.

Gemeinschaftsgefühl hat sehr starke Auswirkungen

Drogenkonsum, Nikotinabhängigkeit, Übergewicht, falsche Ernährung - all diese Themen werden von Krankenkassen, Ärzten und Medien großgeschrieben und propagiert, dabei ist das Gefühl der Gemeinschaft oder die Zugehörigkeit zu einer Gruppe ein ebenso bedeutender Faktor, der die Lebenserwartung eines Menschen um 50 Prozent zu verlängern oder zu verkürzen vermag.

Einsamkeit errichtet Mauern und in Anbetracht dieser Forschungsergebnisse sollte von nun an ein größeres Augenmerk auf die Entwicklung sozialer Bekanntschaftsnetze und die Integration Alleinstehender gelegt werden.