Zu viele Menschen sind bei Unfällen als Ersthelfer ratlos
Jede Hilfe ist besser als gar nicht zu helfen, für Unsichere gibt es außerdem Wiederholungskurse
Obwohl jeder Führerscheinbesitzer einen Erst-Hilfe-Kurs absolviert hat und jährlich hunderttausende Beschäftigte aus Betrieben für Notfälle geschult werden, drücken sich bei Unfällen sehr viele Menschen vorm tatkräftigen Zupacken.
Dies geschieht aber nicht aus Gleichgültigkeit. "Am häufigsten ist die Angst, etwas falsch zu machen", sagt der Notfall-Experte Professor Peter Sefrin aus Würzburg in der Apotheken Umschau.
Schnelles Vergessen der im Kurs gelernten Techniken
Wer nie Gelegenheit hatte, seine Kenntnisse anzuwenden, vergisst das meiste bald: Nach einem Jahr ist schon ein Viertel des Gelernten nicht mehr parat, nach zwei Jahren nur noch 45 Prozent und nach drei Jahren kaum noch etwas. Im Schnitt liegt der Erste-Hilfe-Kurs aber fünfzehn Jahre zurück.
Einig sind sich Experten, dass Abhilfe nur Wiederholungen und Auffrischkurse bringen könnten. Sefrin ermuntert dazu, trotz der eigenen Ängste, aktiv zu werden: "Der einzige Fehler, den man in Notfällen wirklich machen kann, ist der, nicht zu helfen. Übrigens ist in Deutschland noch nie jemand verurteilt worden, weil er eine Erste-Hilfe-Maßnahme nicht korrekt ausgeführt hat."