Zufrieden auf die Welt gekommen: Gene spielen eine große Rolle bei der Lebenseinstellung

Ausprägung von Zufriedenheit ist unabhängig von Umwelteinflüssen

Von Nicole Freialdenhoven
24. Oktober 2014

Der eine freut sich schon über die kleinen Dinge im Leben, der andere jammert und fühlt sich ständig benachteiligt: Wie zufrieden jemand mit dem Leben ist, hängt nur teilweise von den äußeren Umständen ab:

Mindestens zu einem Drittel findet sich eine Veranlagung zur Zufriedenheit bereits in den Genen. Dies stellte eine Psychologin der Universität des Saarlandes fest, die dazu unter anderem die Daten von Zwillingen auswertete.

Zwillingsstudie bringt Erkenntnis

Grundlage bildete eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, das über einen Zeitraum von 20 Jahren hinweg die Daten von 1308 Zwillingspaaren, Geschwisterpaaren, Elternpaaren und anderen Konstellationen zum Thema Zufriedenheit sammelte.

Die Psychologin konzentrierte sich dann vor allem auf Zwillinge, die genetisch identisch auf die Welt kommen. Entwickeln sie im Laufe des Lebens Unterschiede, sind diese also auf Umwelteinflüsse zurück zu führen.

Grundtendenz der Gemütshaltung angeboren

Bei der Zufriedenheit ergab sich über alle untersuchten Paare hinweg eine Rate von etwa 30-37 Prozent zu der diese Gemütshaltung schon angeboren war. Allerdings handele sich lediglich um eine Grundtendenz, die Dinge positiv oder negativ zu sehen: Die weitere Entwicklung haben die Menschen anschließend selbst in der Hand.