Zugvögel nutzen globale Windströmungen für ihre Reise in den Süden

Küstenseeschwalben fliegen mit dem Wind und nehmen tausende Kilometer Umweg in Kauf

Von Thorsten Hoborn
18. Januar 2010

Vögel haben das Fliegen perfektioniert. Sie kennen die Routen, nutzen Rückenwind und gelangen ohne viel Energie zu verwenden bis ans Ende der Welt. Ein internationales Forscherteam versuchte dem Geheimnis auf die Schliche zu kommen, in dem sie über über ein Jahr lang den Flug der Küstenseeschwalbe verfolgten. Diese gilt als Königin der Langstreckenflieger, wiegt weniger als 125 Gramm und fliegt bis zu 80.000 Kilometer pro Jahr.

Schwalben machen Zwischenstopp für die Nahrungsaufnahme

Um die exakte Flugroute der Tiere zu bestimmen, statteten Forscher elf Vögel mit kleinen Lichtsensoren aus. Sie fanden heraus, dass die Schwalben im August nicht nonstop in den Süden fliegen, sondern einen drei Wochen Zwischenaufenthalt im Nordatlantik einlegen, um zu fressen. Sie fliegen niemals den kürzesten Weg, sondern nutzen die globalen Windströmungen aus, die ihre Flugroute bestimmt.

Sie fliegen immer mit dem Wind, auch wenn dies tausende Kilometer Umweg bedeutet. In nur 40 Tagen fliegen sie über den Atlantik zurück in den hohen Norden, da sie etwa 520 Kilometer pro Tag zurücklegen können.