27 Millionen Euro Steuern hinterzogen - Dritter Tag im Prozess gegen Bayern-Präsident Uli Hoeneß

Von Ingo Krüger
12. März 2014

Nicht 3,5 Millionen Euro Steuern hat Bayern-Präsident Uli Hoeneß hinterzogen, auch nicht 18,5 Millionen, sondern insgesamt 27,2 Millionen.

Dies teilte vor dem Landgericht München die Steuerfahnderin des Finanzamtes Rosenheim, die sich seit mehr als einem Jahr mit dem Fall Hoeneß beschäftigt, mit. Auch Richter und Verteidiger akzeptierten diese Summe zu Beginn des dritten Verhandlungstages.

Das weitere Vorgehen in der Verhandlung

Heute sind zudem zwei wichtige Zeugen geladen. Aussagen sollen der Betriebsprüfer des Bayern-Bosses sowie ein EDV-Experte des Finanzamts Rosenheim machen. Das Gericht will klären, wann Hoeneß welche Dateien von der Schweizer Bank Vontobel erhalten haben könnte.

Möglicherweise hat das Hoeneß-Lager sie ein Jahr lang den Behörden vorenthalten. Die Anwälte des 62-Jährigen rechtfertigten das Vorgehen damit, dass es sich um Rohmaterial gehandelt habe. Ferner hätten alle wichtigen Daten vorgelegen.

Insgesamt handelt es sich dabei um 70.000 Seiten mit Kontodaten. Die Selbstanzeige sei vollständig gewesen, erklärten die Verteidiger. Das Gericht hat sie jedoch noch nicht abschließend bewertet.

Am Donnerstag, dem vierten Verhandlungstag, sollen Staatsanwaltschaft und Verteidigung ihre Plädoyers halten. Anschließend wollen die Richter das Urteil gegen Hoeneß bekanntgeben.