Absprache bei Uni-Aufgabe: Harvard-Studenten unter Verdacht

Harvard kämpft um gutes Image: 125 betrogen beim Test

Von Katharina Cichosch
5. September 2012

Ausgerechnet die altehrwürdige Elite-Universität Harvard wird jetzt von einem handfesten Mogel-Skandal heimgesucht. Publik wurde der Fall nicht zuletzt durch die hochschulinterne Studentenzeitung, die die Vorwürfe in aller Deutlichkeit veröffentlichte.

Doch auch ansonsten zeigt man sich in Harvard um Transparenz bemüht: Der Professor, der die Mogelei entdeckt hatte, wandte sich umgehend an die Verwaltung. Und auch die Presseabteilung der weltberühmten Hochschule rügte die eigenen Studenten für ihr Verhalten, das die zuständige Leitung nicht akzeptieren will.

Zum Vorfall

Doch noch einmal von vorn. Was war genau geschehen? Im späten Frühjahr diesen Jahres erhielten 279 Studierende eines Seminars in Politikwissenschaften Aufgaben, die sie zu Hause bearbeiten sollten. Dabei machte der zuständige Professor deutlich, dass bei diesem Examen keinerlei Absprachen mit anderen Studierenden stattfinden dürften und die Aufgaben gänzlich allein zu lösen sind. Offenbar jedoch hielten sich nicht alle an diese Richtlinie - bei der Korrektur fielen dem Lehrenden zahlreiche Tests auf, die verdächtig ähnlich klangen.

Er meldete den Fall der Verwaltung, die alle eingereichten Aufgaben auf mögliche Hinweise überprüfte. Insgesamt könnte es sich hierbei um ganze 125 Studierende handeln, die nachweisbar geschummelt haben.

Ein solches Verhalten seitens der Studentenschaft aber kann sich die renommierte Harvard University nicht allein aus Imagegründen nicht erlauben - sie betont auch die hochschulinternen Grundsätze, die hierdurch missachtet werden. Sollten sich die Vorwürfe als richtig herausstellen, könnten die betroffenen Studenten für bis zu ein Jahr von der Uni suspendiert werden.