Adipositas bei Kindern - Chirurgie bietet Behandlungsmöglichkeit

Schlagen Psychotherapie und Ernährungsumstellung nicht an, kann ein Bypass helfen

Von Alexander Kirschbaum
23. Januar 2013

Extreme Fettleibigkeit ist eine schwere Belastung für die Betroffenen, besonders für Heranwachsende. Ärzte raten adipösen Kinder und Jugendlichen daher häufig zu einer umfassenden Therapie. Doch die traditionellen Methoden bleiben oft erfolglos.

OP zur Rettung in der Not

Wenn übergewichtige Kinder auch durch

keine Verbesserung ihrer Situation erfahren, dann kann ein chirurgischer Eingriff laut Daniel Weghuber, Spezialist von der Innsbrucker Universitäts-Kinderklinik, möglicherweise zur Rettung in der Not werden.

Bypass mit Erfolgsaussichten

Die "bariatrische Chirurgie" bietet vor allem durch das Anlegen eines "Magen-Bypasses" eine vielversprechende Behandlungsmöglichkeit der Adipositas. Mit einem solchen Eingriff verringern sich dem Experten zufolge das Gewicht und der BMI der adipösen Kinder und Jugendlichen um etwa 30 Prozent.

Untersuchungen bestätigen, dass dieser Gewichtsrückgang in den ersten ein bis zwei Jahren bestehen bleibt. Demnach ist ein chirurgischer Eingriff bei Heranwachsenden genauso erfolgreich wie bei Erwachsenen Patienten.

Suizidgefahr durch enorme Belastung

Allerdings sind die körperlichen und geistigen Voraussetzungen, die die jungen Patienten erfüllen müssen, um für diese Therapie in Frage zu kommen, noch nicht hinreichend erforscht. Aufgrund der enormen Belastungen und potenziellen Nebenwirkungen, die ein chirurgischer Eingriff mit sich bringt, besteht möglicherweise eine erhöhte Suizidgefahr. Dies zeigte eine schwedische Studie mit 88 jungen Patienten, von denen zwei nach dem Eingriff einen Suizidversuch starteten.