Aggressiver Katzenpilz - so erkennen und behandeln Sie Mikrosporie

Von Dörte Rösler
24. Juli 2014

In südlichen Ländern gehören streunende Katzen und Hunde zum Straßenbild. Auch wenn die Tiere noch so süß aussehen, sollten Urlauber aber besser Abstand halten. Wer die Streuner streichelt, kann sich mit einem hartnäckigen Fadenpilz infizieren.

Mikrosporie, wie der hoch ansteckende Katzenpilz bei Medizinern heißt, springt schon nach kurzem Hautkontakt auf den Menschen über. Folge: es juckt, schuppt, und zerstört die Kopfhaare.

Im Mittelmeerraum ist das Micsoporum canis besonders weit verbreitet. Aber auch Stubentiger auf deutschen Bauernhöfen können mit Microsporum canis infiziert sein. Äußerlich sind die befallenen Tiere kaum von gesunden Artgenossen zu unterscheiden. Beim Menschen zeigt sich der aggressive Pilz dagegen relativ schnell und deutlich.

Was tun nach Kontakt?

Falls die Kinder im Urlaub doch einmal eine Katze gestreichelt haben, sollten sie sofort gründlich die Hände waschen. Zusätzlichen Schutz bietet ein Desinfektionsspray mit fungiziden Wirkstoffen.

Wie sieht der Pilz aus?

Haben die Pilze eine Hautstelle befallen, bilden sich dort stark juckende, rötliche Stellen. Diese weiten sich zusehends aus, bis zum typischen Bild von ringförmigen Rötungen mit klar erkennbarem Rand. Bei schwerem Befall können sich zusätzlich Knötchen und Wasserbläschen bilden.

Ist auch die Kopfhaut betroffen, zerstört der Pilz dort die Keratinstruktur der Haare. Bald zeigen sich runde Kahlflächen, auf denen die Haare unmittelbar über der Kopfhaut abgebrochen sind, begleitet von starkem Juckreiz.

Wann zum Arzt?

Wer den Verdacht hat, mit Katzenpilz infiziert zu sein, sollte möglichst rasch zum Hautarzt. Unter speziellem UV-Licht leuchten die Pilze gelblich-grün auf. Noch sicherer ist der Labortest. Da es mehrere Wochen dauert, bis Ergebnisse vorliegen, empfiehlt der Arzt aber meist schon vorab mit der Therapie zu beginnen.

Um den Katzenpilz dauerhaft zu beseitigen, müssen alle Familienmitglieder behandelt werden. Bei leichtem Befall reicht eine äußerliche Behandlung mit Salben und fungiziden Waschlotionen und Shampoos aus. In aller Regel verschreibt der Arzt aber zusätzlich von innen wirkende Tabletten. Sie verhindern, dass sich die Pilzsporen in Haut und Haarbälgen vermehren können.

Geduld und Hygiene

Bis der Pilz verschwunden ist, kann es mehrere Monate dauern. Um eine Reinfektion zu vermeiden, sollten die Betroffenen bei der Behandlung immer Handschuhe tragen oder sofort danach die Hände desinfizieren. Am besten wechseln sie auch täglich Bettwäsche und Handtücher. In der Waschmaschine werden die Pilzsporen ab 60 Grad zuverlässig abgetötet.