Akupunktur hilft gegen das Fibromyalgie-Syndrom

Studie offeriert vielversprechende Ergebnisse zum Einsatz der Akupunktur bei dieser belastenden Krankheit

Von Cornelia Scherpe
19. Februar 2016

Eine Fibro­myalgie ist chronisch und für Betroffene überaus belastend. Die bisher unheilbare Krankheit führt zu starken Schmerzen im Körper, die jedoch "wandern". So treten die Schmerzimpulse an einem Tag in der Muskulatur der Arme auf, später im Rücken, an anderen Tagen in den Kniegelenken etc.

Schmerzlinderung in der Studie

Während die Ursache des Fibro­myalgie-Syndroms erforscht wird, suchen Ärzte nach der besten Möglichkeit, die Schmerzen ihrer Patienten zu lindern. Da Medikamente auf Dauer den Körper ebenfalls belasten, steht Akupunktur als Alternative im Raum. Wie wirksam diese bei Fibro­myalgie ist, wollte eine Studie ermitteln und veröffentlicht nun vielversprechende Ergebnisse.

Insgesamt begleiteten die Ärzte 164 Patienten, die in zwei Gruppen aufgeteilt wurden. Nur eine Hälfte erhielt tatsächlich Akupunktur. Bei den übrigen Teilnehmern führte man eine Scheinbehandlung durch. Die Nadeln wurden dafür nicht korrekt unter die Haut gesetzt.

Der Nutzen von Akupunktur

Zunächst wurden alle einmal pro Woche für je 20 Minuten behandelt. Nach neun Wochen fragte man alle Probanden, wie es ihnen inzwischen geht. Die Schmerzen wurden dafür auf einer Skala (0-100) eingeordnet. Wer nur zum Schein eine Behandlung erhalten hatte, gab oft eine leichte Schmerzbesserung an. Im Schnitt hatten die Schmerzen um 27 Prozent nachgelassen.

Deutlich größer war der Effekt in der Gegengruppe gewesen. Wer tatsächlich Akupunktur als Behandlung erhalten hatte, dessen Schmerzen waren im Schnitt um 41 Prozent besser.

Ohne Risiken und Nebenwirkungen

Als man alle Teilnehmer nach sechs Monaten und noch einmal nach einem Jahr zum Nachgespräch bat, zeigte sich ein Langzeitnutzen der Akupunktur. Noch immer ging es den Patienten besser. Allerdings hatten manche mit der Einnahme von Antidepressiva begonnen. Bei diesen Betroffenen geht die bessere Lebenssituation vermutlich eher auf die Medikamente zurück.

Da eine Akupunktur jedoch ohne Risiken ist, sprechen die Forscher eine klare Empfehlung aus. Versagt die Therapie bei einem Patienten, hat er keinen Schaden davon und kann immer noch auf Medikamente zurückgreifen.