Allergy Awareness Act - Bundesstaat Massachusetts ist gastronomisches Paradies für Allergiker

Während in Europa noch Nachholbedarf besteht, zeigt sich Massachusetts als Vorreiter

Von Dörte Rösler
17. Oktober 2014

Allergiker können ab dem 13. Dezember einfacher einkaufen: die neue Lebensmittelinformations-Durchführverordnung (LMIV) sieht vor, dass allergene Zutaten auf verpackten Lebensmitteln kenntlich gemacht werden müssen. Den Restaurantbesuch oder Einkauf beim Bäcker erleichtert die Regelung allerdings nicht. In Teilen der USA ist das anders.

Massachusetts als Vorreiter

Seit Massachusetts 2009 den "Allergy Awareness Act" erlassen hat, gilt der Bundeststaat als Paradies für Allergiker. In jedem Betrieb, der Speisen serviert, muss mindestens ein Mitarbeiter speziell für die Beratung von Allergikern geschult sein. Bereits beim Lesen der Speisekarte werden die Gäste aufgefordert, ihren Kellner über eventuelle Allergien zu informieren.

Auch wenn die Sorge um die Gesundheit der Gäste vor allem juristische Gründe hat - die Restaurants wollen Schadenersatzprozesse vermeiden - macht der "Act" das Leben für Allergiker leichter.

In Europa noch Nachholbedarf

Die europäische Regelung ist ein Schritt in die richtige Richtung. Allergiker-Organisationen kritisieren jedoch, dass nur die wichtigsten Zutaten der Lebensmittel erfasst werden. Spuren von Nüssen, Gluten oder Milcheiweiß können dennoch enthalten sein. Ein Rest Unsicherheit bleibt also.

Für Restaurantbetreiber bedeutet eine Lösung wie in Massachusetts wiederum enormen Arbeitsaufwand. Angesichts Hunderter Zutaten lassen sich Spuren von Allergenen oder Kreuzkontaminationen selbst bei gewissenhafter Zubereitung kaum ausschließen.