Alzheimer nicht nur stoppen, sondern umkehren - neuer Wirkstoff könnte die Therapie revolutionieren
Studien mit Idalopirdin, ein Wirkstoff der auf Neurotransmitterysteme wirkt, verbessert kognitive Leistungen
Bisher ist Morbus Alzheimer eine Krankheit, die auch die moderne Medizin nicht aufhalten kann. Betroffene leiden unter einer fortschreitenden Degeneration der Nervenzellen im Gehirn und bauen daher nach und nach ab. Bisher konzentriert man sich in der Forschung darauf, das Leiden zumindest auszubremsen, oder im Idealfall zu stoppen.
Britische Forscher waren jetzt noch mutiger und wollten einen Weg finden, einen bereits bestehenden Schaden rückgängig zu machen. Sie arbeiteten dafür mit dem Wirkstoff "Idalopirdin" und konnten tatsächlich erste Erfolge verzeichnen.
An der Studie hatten Alzheimer-Patienten teilgenommen, deren MMST-Wert (das Ergebnis des Mini-Mental-Status-Tests) bei zwölf bis 19 Punkten lag. Dies gilt als moderate Alzheimer-Erkrankung.
Placebo kontrollierte Studie
Alle hatten bereits den Wirkstoff "Donepezil" als Therapie von ihrem Arzt erhalten. 278 der Patienten bekamen nun zusätzlich das neue "Idalopirdin" und die übrigen zu ihrer Standardtherapie nur ein Placebo. Nach sechs Monaten wurden Kognitionstest durchgeführt.
Positive Ergebnisse geben Hoffnung
Die geistige Leistung hatte in der Placebogruppe weiter abgenommen und zwar im Schnitt um 0,5 Punkte. In der Idalopirdin-Gruppe dagegen war die Leistung nicht nur stabil geblieben, sondern sogar wieder gestiegen; immerhin um 0,8 Punkte. Diese Differenz ist zwar sehr klein, sie macht aber Hoffnung, dass man nun den richtigen Weg gefunden hat.
Idalopirdin wirkt auf Neurotransmitter-Systeme
Bei Idalopirdin handelt es sich um einen Wirkstoff aus der Gruppe der "Serotonin-Rezeptor-Antagonisten". Bereits frühere Tierversuche hatten gezeigt, dass das Mittel auf die Systeme der Neurotransmitter im Gehirn wirkt.
Weitere Studien sind nun bereits in der Planung. Auch der Faktor Nebenwirkungen muss weiter beleuchtet werden. Unter Idalopirdin kam es beispielsweise bei zehn Prozent der Behandelten zu erhöhten Leberwerten.
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